LH Niessl rechnet mit hundert neuen Windkraftanlagen
Zufrieden zeigte sich LH Hans Niessl über die neue Ökostrom-Verordnung, die eine deutliche Erhöhung des Einspeistarifs für Strom aus Windenergie festlegt. Nun erwartet man sich einen massiven Ausbau von Windkraftanlagen.
„Mit der neuer Ökostromverordnung sind die wichtigsten Forderungen des Burgenlandes erfüllt. Ich gehe davon aus, dass in den nächsten Jahren rund hundert neue Windräder im Burgenland errichtet werden“, zeigte sich LH Hans Niessl erfreut.
Die SPÖ Burgenland forderte einen Einspeistarif von 9,8 Cent pro Kilowattstunde für Strom aus Windenergie. Nun wurden es schließlich 9,7 Cent pro Kilowattstunde – gegenüber dem alten Tarif von 7,53 Cent eine Steigerung um 29 Prozent.
„Damit können wir leben. Jedenfalls werden diese Einspeistarife dazu beitragen, dass wir unser Ziel, bis 2013 stromautarke Region zu werden, erreichen können“, so Niessl, der gleichzeitig darauf verweist, dass bereits jetzt 60 Prozent des Strombedarfs aus erneuerbarer Energie und 50 Prozent davon aus Windkraft produziert wird.
Derzeit gibt es im Burgenland 200 Windkraftanlagen mit einer Gesamtleistung von 370 Megawatt. Niessl: „Damit leisten wir einen enormen Beitrag zum Klimaschutz. Durch die Nutzung der Windkraft können 550.000 Tonnen CO2 eingespart werden, das entspricht einer Menge von rund 50 Millionen Liter Heizöl.“
SPÖ-Klubobmann Christian Illedits weist außerdem auf die Effekte auf dem Arbeitsmarkt hin: „Österreichweit wird es im Bereich der erneuerbaren Energie rund 60.000 Green-Jobs geben.“
Die nächsten Windkraftanlagen im Burgenland wird es voraussichtlich in den Gemeinden Halbturn und Andau geben, wo bereits die Flächenwidmungspläne entsprechend geändert wurden. Weitere Gemeinde, wo die Errichtung von Windkraftanlagen überlegt werden, sind unter anderem Zurndorf, Pama, Gattendorf, Deutschkreutz und Zagersdorf.
Kritik übte Illedits an der „überhöhten“ Förderung für Biogasanlagen, in der der SPÖ-Klubobmann eine versteckte Förderung für die Landwirtschaft sieht. Stattdessen sei die Solarenergiegewinnung in den Hintergrund geraten.
Massive Kritik zur Ökostromverordnung kommt von den Grünen: „Eine minimal verbesserte Verordnung zu den Ökostrom-Einspeistarifen wird derzeit für den Ausbau erneuerbarer Energien abgefeiert. Das ist einfach lachhaft“, meint Christiane Brunner, Umweltsprecherin der Grünen, die das österreichischen Ökostromgesetz als das schlechteste Fördergesetz in Europa bezeichnet.
„Dass die Tarife für Windkraft jetzt minimal angehoben wurden ist ein Tropfen auf den heißen Stein angesichts der katastrophalen Rahmenbedingungen, die mit der letzten Ökostromgesetzesnovelle geschaffen wurden“, so Brunner, die sich nun von der Präsentation der Energiestrategie am Ende des Monats den „gro-ßen Wurf zum Ökostromgesetz“ erwartet.
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