Ein Spiel zwischen Leben und Tod

Am Mittwoch, den 17. April um 19.30 Uhr findet im Volkskino (Kinoplatz 3) Klagenfurt die
Filmvorführung des Dokumentarfilms „The Game“ von Regisseurin Manuela Federl statt. In dem mehrfach ausgezeichneten Film dreht sich alles um den illegalen Gang von geflüchteten Menschen über die bosnisch-kroatische EU-Außengrenze. „Mit der Veranstaltung wollen wir auf die weltweiten Krisen aufmerksam machen, die Menschen zur Flucht zwingen“, erzählt Bischofsvikar Hans-Peter Premur, „wir wollen aber auch aufzeigen, wie sich die Lage entlang der sogenannten „Balkanroute“ immer weiter verschärft.“ Im Anschluss an den Film gibt es die Möglichkeit mit der Regisseurin ins Gespräch zu kommen.

Zum Film:
Im März 2020 gründen der Club-Betreiber Bernd Karmann und die Regisseurin Manuela Federl den Verein Lautlos e. V., um einen Hilfstransport nach Bosnien zur Hilfsorganisation SOS Bihac zu bringen. Die NGO kümmert sich an der bosnisch-kroatischen Grenze um dort gestrandete
Flüchtlinge. Ein kleines Filmteam begleitet den Hilfstransport, um den Spendern zu zeigen, dass ihre Kleidung wirklich vor Ort ankommt. Erst nach einigen Tagen in Bosnien erfassen die beiden das Ausmaß der Katastrophe: sie sehen Kinder, die mit ihren Eltern in heruntergekommenen Ruinen hausen. Menschen, die nichts zu Essen und nichts zu Trinken haben. Menschen ohne Unterkunft. Ohne Perspektive. Ohne Hoffnung. Schnell ist klar, dass das kein Film über einen Hilfstransport wird, sondern dass dieses menschliche Desaster gezeigt werden muss. Der Verein verbreitet die Bilder und schnell finden sich viele Kollegen von Manuela aus der Filmbranche, die sie unterstützen.
Im Zuge mehrerer Reisen nach Bosnien und ausführlicher Recherche vor Ort versucht das Team die Lage zu dokumentieren und zu verstehen. Sie begleiten Flüchtlinge auf ihrem Weg über die Grenze, den sie Game nennen. Sie sprechen mit Schmugglern, Einheimischen, Migrationsgegner und begleiten Flüchtlingshelfer bei ihrer Arbeit. Schnell stellen sie fest: bei den Geflüchteten dreht sich alles um THE GAME. THE GAME ist der Versuch illegal die EU-Grenze zu überqueren. Dabei werden die Migranten oft von gewalttätigen Milizen zurückgestoßen. Sie werden geschlagen, misshandelt, beschimpft und es wird ihnen alles genommen, was sie besitzen. Ihr Geld, ihre Handys, oft sogar Kleidung und Schuhe. THE GAME ist ein Spiel zwischen Leben und Tod. An diesem Spiel nehmen nicht nur junge Männer teil. Ganze Familien machen sich täglich auf den Weg und werden wieder zurückgeschickt. Nicht nur das Game ist gefährlich, auch die Lebensbedingungen in Bosnien sind erniedrigend und menschenunwürdig. Die Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten, haben kaum etwas zu Essen, sie schlafen oft im Freien, viele haben Krätze oder Verletzungen, die nie ausheilen konnten. Neben den Migranten spielen auch die Schmuggler mit, denn Menschenschmuggel ist ein lukratives Geschäft und Bosnien ein armes Land. All jene, die nicht an den Flüchtlingen verdienen, demonstrieren gegen sie. Sie haben Angst davor, dass ihnen das wenige, das sie besitzen, genommen wird. Sie haben Angst, dass die korrupte Regierung das Geld in die Flüchtlinge investiert und sie selbst leer ausgehen. Im Chaos zwischen all diesen Spielern bewegen sich die bosnischen Helfer. Sie suchen ein Gleichgewicht zwischen
Bestechung, Bedrohung und der Hilfe, die sie den Bedürftigen geben wollen. „THE GAME – Spiel
zwischen Leben und Tod“ zeigt den gefährlichen Kreislauf vom Gehen und Zurückkommen, der nie endet. Der Film untersucht die humanitäre Krise an der EU-Außengrenze – nur 600 Kilometer von uns entfernt. Und zeigt schonungslos, was es heißt, wenn ein Menschenleben nichts wert ist. Und was es bewirkt, wenn einzelne das nicht hinnehmen. Sondern helfen.

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