Thomas Assinger-„Hanswurst in der DDR. Der Spaßmacher als Comicfigur“

6. Juni 2024
10:30 Uhr
Literaturhaus Salzburg, Salzburg

SALZBURG: LiteraturfrühstückSeine großen Erfolge feierte Hans Wurst im 18. Jahrhundert. Die Figur des Salzburger Kraut- und
Sauschneiders avancierte zum Publikumsliebling des populären Wiener Spaßtheaters. Den
Theaterreformern der Aufklärung war die lustige Figur mit ihrem moralisch und dramaturgisch
enthemmten Improvisationsspiel indessen ein Ärgernis. In den Debatten und Polemiken des
Hanswurststreits sagten sie ihr den Kampf an. In Folge wurde der Hans Wurst aus der
deutschsprachigen Komödie verdrängt, seine Faszinationskraft wirkte aber fort.
Thomas Assinger erzählt ein wenig bekanntes Kapitel dieser Faszinationsgeschichte: die
Aktualisierung des Hans Wurst in der Populärkultur der DDR. Im Ost-Berliner Comic Magazin
„Mosaik“ begleitet der Narr aus dem Salzburger Land die Helden Abrax, Brabax und Califax auf ihrer
historischen Reise durch die Habsburgermonarchie und beteiligt sich an deren Aufbegehren gegen
obrigkeitliche Unterdrückung. Die Analyse der kenntnisreichen Darstellung des Hans Wurst im Comic
ist eingebettet in Überlegungen zu Geschichtsdenken, Literaturwissenschaft und Theatergeschichte in
der DDR.

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