Mensch-Roboter-Duo überzeugt
LKH Feldkirch freut sich über 200 erfolgreiche Eingriffe

Foto: LKH Feldkirch
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Rund zwei Jahre nach Inbetriebnahme des roboterassistierten Chirurgiesystems „da-Vinci“ zieht das Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch ein erstes sehr positives Resümee

Mehr als 200 Eingriffe mit verbessertem Heilungsverlauf stehen zu Buche. Insbesondere in der Urologie hat der OP-Roboter die Behandlung für Patienten revolutioniert.

Auch wenn die folgenden Szenen auf den ersten Blick einem Science-Fiction-Film entsprungen zu sein scheinen, ist hier ausschließlich „Science“ und keine „Fiction“ zu beobachten: Konzentriert sitzt Priv. Doz. Dr. Andreas Berger im OP-Zentrum am Schwerpunktkrankenhaus Feldkirch an einer Konsole. Mit teils kaum sichtbaren Bewegungen steuert der Oberarzt an der Abteilung für Urologie gekonnt vier Roboterarme. Drei davon sind mit winkelbaren Instrumenten bestückt, der vierte mit einer Kamera. Diese liefert direkt aus dem Körperinneren ein stark vergrößertes (bis zu 40-fache Vergrößerung), dreidimensionales Bild des Operationsfeldes, mit dem selbst kleinste Strukturen wie z.B. Nerven oder Gefäße optimal erkannt werden können. Es ist die 200. Operation, welche der erfahrene Chirurg und sein Team mit dem OP-Roboter durchführen. Sowohl der Operateur als auch das anwesende Team bestehend aus Assistenzarzt, der OP-Schwester sowie einem OP-Assistenten und einer Anästhesistin freuen sich sichtlich über das Jubiläum. Urologische Eingriffe mit dem OP-Roboter werden alternierend von Primar Univ. Doz. Dr. Alfred Hobisch und Priv. Doz. Dr. Andreas Berger durchgeführt.

Minimalinvasive Technik

Mit dem „OP-Roboter“ erhielt das OP-Team in Feldkirch im Jänner 2020 technische Unterstützung der innovativsten Form. „Der Begriff Roboter trifft jedoch nicht genau ins Schwarze“, erklärt Univ. Doz. Dr. Alfred Hobisch, Primararzt der Urologie und zugleich Projektleiter für roboterassistierte Chirurgie am LKH Feldkirch:

„Denn es handelt sich um keinen Roboter im herkömmlichen Sinn, der eigenständig Bewegungen ausführt, sondern vielmehr um ein roboterunterstütztes Chirurgiesystem.“

Dieses Chirurgiesystem ermöglicht es, dass minimalinvasive Eingriffe, bei welchen lediglich kleine Hautschnitte gesetzt werden, noch präziser und schonender durchgeführt werden können. Der Operations-Roboter agiert während des Eingriffs als verlängerter Arm des Operateurs. Gegenüber der ansonsten im Bauchraum üblichen Laparoskopie bietet dieser durchaus Vorteile, wie Primar Alfred Hobisch erklärt:

„Bei einer Laparoskopie fühlt es sich für uns als Operateure an, als würden wir mit eingegipstem Arm arbeiten. Im Gegensatz dazu fällt bei der Roboterchirurgie die Manschette weg – der Arm ist also frei beweglich, das Gefühl ein völlig anderes.“

Weniger Schmerzmittel

Vor der Anschaffung des da Vinci-Systems waren die Erwartungen an die innovative Technik hoch. In der Praxis wurden sie sogar noch übertroffen. Grundsätzlich ließ sich auch am LKH Feldkirch feststellen, dass bei Einsatz des OP-Roboters Patienten weniger Schmerzmittel benötigen und wieder schneller mobil sind.

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