Krankenhaus Nord
Aufregung um 24 Kinderbetten
Bis 19. Jänner ist die Kinderabteilung in der Klinik Floridsdorf gesperrt. Die Versorgung sei jedoch gesichert.
FLORIDSDORF. Die Nachricht von der Sperre der Kinderabteilung im Krankenhaus Nord – Klinik Floridsdorf füllte wienweit die Schlagzeilen. Von "Skandal" und "Versorgungsengpass" war die Rede. Doch was steckt tatsächlich hinter der Schließung, die noch bis 19. Jänner andauert?
Pressesprecherin Birgit Wachet vom Krankenanstaltenverbund meint dazu: "Eine temporäre Schließung von Abteilungen ist seit Jahren gängige Praxis. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: Während der Ferien kommen z.B. urlaubsbedingt weniger Patienten in die Spitäler. So können auch die Mitarbeiter die Feiertage mit ihren Familien und Freunden verbringen." Was viele nicht wissen: Über Weihnachten war beispielsweise die Kinderabteilung der Rudolfstiftung geschlossen.
Ausweichspital SMZ Ost
Aufgrund der Sperre in der Klinik Floridsdorf weichen die meisten Eltern mit ihren kranken Kindern ins SMZ Ost aus, das zusammen mit der Klinik Floridsdorf die Versorgungsregion Nord-Ost bildet. Hier wurde auf Wunsch des Leiters der Kinderabteilung, Herbert Kurz, täglich ein zusätzlicher Facharzt aus dem KH Nord zur Unterstützung eingesetzt. Im Donauspital gibt es im Gegensatz zum Partnerspital in Floridsdorf beispielsweise auch eine Neonatalogie und Kinderchirurgie. Was die Sperre und die damit nicht verfügbaren Betten betrifft, erklärt der KAV: "In Summe haben wir mit der Klinik Floridsdorf nicht mehr Betten, sondern diese wurden durch die Übersiedlungen der Spitäler nur verlagert."
Kein Versorgungsengpass
Die erste Woche der Schließung in der Klinik Floridsdorf sei jedenfalls ohne Probleme abgelaufen, bestätigt Wachet: "Im Donauspital gab es vergangene Woche 24 freie Kinderbetten, in ganz Wien waren es rund 100." Auch die niedergelassenen Kinderärzte haben nach den Ferien wieder ihre Praxen geöffnet. Der Chef des Wiener Gesundheitsfonds, Richard Gauss, hält dazu fest: "Wir haben in den vergangenen Jahren in den Kinder-Normalstationen eine durchschnittliche Auslastung von rund 60 Prozent in Wien gehabt. Niemand muss sich Sorgen machen, dass die Versorgung in Wien nicht mehr ausreichend gegeben ist." Außerdem gebe es für nicht schwere Erkrankungen allein in Floridsdorf sieben Kinderärzte mit Kassenstellen.
Anlaufstellen für Kinder
Weitere Krankenhäuser, die man bis 19. Jänner mit kranken Kindern aufsuchen kann, sind das AKH, das Kaiser-Franz-Josef-Spital, die Krankenanstalt Rudolfstiftung oder das Wilhelminenspital. Weiters kann die Kinder-Notdienst-Ordination (Währinger Gürtel 18–20) unter 01/790 11 kontaktiert werden. Geöffnet ist jeweils am Samstag, Sonntag und Feiertag von 10 bis 18 Uhr. Zusätzlich bietet die telefonische Gesundheitsberatung unter der Nummer 1450, ohne Vorwahl, rund um die Uhr Auskunft und Beratung an. Bei Notfällen wird dennoch empfohlen, die Rettung zu rufen.
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