Verfahren zu Ende
Der Bebauung vom Donaufeld steht nichts im Weg
Donaufeld: Proteste gegen den Verbau gibt es schon lange. Jetzt soll den Arbeiten aber nichts mehr im Weg stehen.
WIEN/FLORIDSDORF. Seit Jahren kämpft die Initiative "Freies Donaufeld" für die Erhaltung des Donaufelds, einer großen Grünfläche im Bezirk. Gleich mehrere Bauprojekte sind auf dem Areal geplant. Jetzt scheint es, als hätte der Kampf ein Ende gefunden. Die Initiative steht offenbar auf der Seite der Verlierer.
Zuletzt brachte die Umweltorganisation "Virus" bezüglich der naturschutzrechtlichen Bewilligungen Beschwerde am Verwaltungsgericht Wien ein. Diese wurde jedoch abgewiesen. Von der zuständigen MA 22 – Umweltschutz heißt es dazu: "Das Projekt kann daher aus naturschutzrechtlicher Sicht grundsätzlich umgesetzt werden."
"Virus" kämpft weiter
Damit möchte sich "Virus" jedoch nicht abfinden. Für die Organisation ist das Verfahren nur "vorläufig zu Ende", da es nicht fair verlaufen sei. "Die Wahrung unserer Verfahrensrechte war von der Akteneinsicht bis zur mündlichen Verhandlung nur äußerst eingeschränkt möglich", sagt Sprecher Wolfgang Rehm. Er kündigt an, Revision beim Verwaltungsgerichtshof einzulegen.
Zum aktuellen Zeitpunkt seien allerdings rechtlich gesehen Bauarbeiten bereits möglich, so die MA 22. Welche Baumaßnahmen konkret anstehen, ist der Magistratsabteilung nicht bekannt. Im Projektgebiet finden aber schon Vorbereitungsarbeiten wie das Verfüllen einer Betonsenke mit Erde und Schotter statt. Aber: "Wenn das Projekt realisiert wird, muss es grundsätzlich so ausgeführt werden, wie es im naturschutzbehördlichen Bescheid bewilligt wurde", teilt die MA 22 mit.
Geförderte Projekte
Auf einer Fläche von insgesamt 65 Hektar sollen zumindest 6.000 neue Wohnungen im 21. Bezirk entstehen. Außerdem sind ein Studentenwohnheim, Grätzlcafés, bauplatzübergreifende Gemeinschaftseinrichtungen sowie ein Kindergarten geplant – also de facto ein gänzlich neues Stadtgebiet. Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) hebt hervor, dass viele der Bauten geförderte Projekte seien, die das Angebot leistbar halten sollen.
Anders sehen das Umweltschützerinnen sowie Umweltschützer und viele Anrainerinnen und Anrainer, die ein für Floridsdorf wichtiges Stück Grün bewahren wollen. Papai sagt wiederum: "Eine rein landwirtschaftliche Nutzung ohne Durchquerungsmöglichkeit hat aus meiner Sicht wenig Qualität für die Bürger. Ein Viertel der Fläche soll ja auch eine Grünanlage werden."
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