1. Wiener Gedenkkonzerte zum Holocaust
Floridsdorfer Gedenkkonzert zum Holocaust
Sonntag, 19. Mai um 17.00
im Alma-Rosé-Park, Grellg. 7, 1210 Wien
Das Floridsdorfer Gedenkkonzert zum Holocaust anläßlich des 80. Todestages von Alma Rosé (1906 - 1944)
Alma Rosé stammte aus einer sehr bekannten Wiener Musiker-Familie: Ihr Vater war der Geiger Arnold Rosé, ihr Onkel der Komponist Gustav Mahler, ihre Tante Alma Mahler , nach der sie benannt wurde. Nach dem „Anschluss“ Österreichs 1938 setzte der Terror gegen die jüdische Bevölkerung ein. Da die Nationalsozialisten darüber bestimmten, welche Musik im Reich akzeptabel war und wer sie spielen durfte, wurden Alma ihrer Karriere und ihres Lebensunterhaltes beraubt. In Auschwitz kam sie in Block 10, wo medizinische Experimente mit Menschen gemacht wurden. Den Tod vor Augen, bat sie eine der Aufseherinnen um eine letzte Gnade: ein letztes Mal Geige spielen zu dürfen. Es war ihre Rettung, denn selbst die SS sah Alma´s Talent als zu wertvoll an. Im Schatten der Gaskammern , leitete sie das Orchester, „Lagerkapelle“ genannt, um am Tor für die ein- und ausmarschierenden Arbeitskommandos zu spielen. Es gab auch Konzerte im Freien und die Kapelle musste jederzeit bereit sein, Privatkonzerte für SS-Leute zu geben bzw. für sie zu spielen, wenn sie in ihren Block kamen. Alma Rosé starb am 5. April 1944 an den Folgen einer ungeklärten Erkrankung.
Vienna Royal Philharmonic Kulturverein unter der künstlerischen Leitung von Peter Illavsky wird Werke von vertriebenen Wiener Komponisten interpretieren.
„Wer ein Leben zerstört, zerstört eine ganze Welt, und wer ein Leben rettet, rettet die ganze Welt“ (Mischna Traktat Sanhedrin, 4,5)
„Warum erinnern? Wer sich der Unmenschlichkeit nicht erinnern will, der wird anfällig für neue Ansteckungsgefahren.“
Mit dem Erinnern an die schrecklichsten Zeiten des 20. Jahrhunderts will der Vienna Royal Philharmonic Kulturverein das Andenken an die Opfer des Nationalsozialismus wahren, Lehren aus der Vergangenheit ziehen und sich bewusst mit diskriminierenden und antisemitischen Tendenzen in der Gesellschaft auseinandersetzen.
Durch die Rekonstruktion und Aufführung der Musik vertriebener Komponisten werden nicht nur deren künstlerischen Schöpfungen wieder in das Tageslicht gebracht, sondern auch ein Symbol der Versöhnung und des kulturellen Verständnisses erschaffen.
Der Eintritt ist frei.
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