Angst vor dem Hundekiller
WEIKENDORF. In der kleinen Gemeinde geht die Angst vor einem Hundemörder um. Mehrere Vierbeiner wurden vergiftet.
Ein 13 Jahre alter Golden Retriver hat bereits zwei Anschläge überlebt. Beide Male hatte er das Gift - wie die anderen Weikendorfer Hunde auch - im Garten gefressen. "Das muss jemand über Nacht über den Zaun geworfen haben", vermutet der Hundebesitzer. Eineinhalb Wochen kämpfte er gemeinsam mit der Obersiebenbunner Tierärztin Renate Brezovsky um das Überleben des Vierbeiners. "Er hat acht Kilogramm abgenommen, zweimal war er kurz vor dem Tod", schildert der Weikendorfer den Überlebenskampf. Mit 24-Stunden-Betreuung und Infusionen konnte das Tier gerettet werden.
Marcela Angerlers "Kyrill" hatte nicht so viel Glück. Der fünfjährige Retriver starb durch ein Giftattentat. "Binnen 24 Stunden war er tot", erzählt Angerler. Und sie kennt weitere Weikendorfer, deren Hunde ebenfalls Gift gefressen haben. Seit dem vergangenen Jahr häufen sich die Fälle. Zwei Yorkshire-Terrier bleiben ihr noch. Angerler hat aber Angst, dass auch noch diese beiden getötet werden.
Laut Tierärzten vewendet der Hundekiller Nervengift, das das zentrale Nervensystem angreift. Andreas Varga, Tierarzt in Angern: "Als Kyrill gebracht wurde, lag er schon im Koma, wir konnten ihm nicht mehr helfen." Welches Gift genau zum Einsatz kam, kann auch der Arzt nicht feststellen. "Nervengift ist in vielen Alltagsgeräten enthalten wie zum Beispiel Blei in der Autobatterie."
Das Herrl des 13-jährigen Retriver-Rüden möchte nun bei der Polizei Anzeige erstatten. "Auch wenn Tiere rein rechtlich als Sache beurteilt werden, wenn der Täter erwischt wird, wird er nicht wegen Sachbeschädigung sondern Tierquälerei angezeigt", erklärt Bezirkspoliziechef Heinrich Kirchner.
Ulrike Potmesil
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