Lesermeinung zum Kahlschlag im Althofer Wald
"Behörden weit weg von den Bürgern"

Foto: zVg
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Unsere Leserin Michaela Thomay lebt angrenzend zum Althofer Wald, in dem seit vielen Wochen im großen Stil gefällt wird. Angeblich, weil der Kiefernbestand von einem Pilz befallen wäre. Thomay meldet sich zu Wort, weil sie sich nicht mit dem Vorgehen der Behörden und Politiker zufrieden geben will. 

STRASSHOF. "Ich bin betroffen – ja im wahrsten Sinne des Wortes einerseits über die sogenannte Entnahme von angeblich absterbenden Föhren (was aufgrund der geschlägerten Stämme zumindest für mich als Laien nicht erkennbar ist) und andererseits weil ich in unmittelbarer Nähe dieses verwüsteten Landstriches wohne. Dass Bezirkspolitiker und Behörden meinen, alles gehe dabei mit rechten Dingen zu, verstört und lässt den Eindruck zu dass, außer Dienst nach endlosen Vorschriften über deren Sinnhaftigkeit man wahrscheinlich hinlänglich diskutieren kann, wenig im Dienste des Bürgers passiert.
Da wundert es wohl nicht wenn diese Bürger zunehmend das Vertrauen verlieren, nämlich dass die von ihnen gewählten Politiker (oder zumindest als Vertreter der Parteien abgestellte Menschen) wenig Zugang zu den Themen finden, die der lokalen Bevölkerung wichtig sind. Ich würde wirklich gerne in Erfahrung bringen ob die Vertreter der Bezirksbehörden (in diesem Falle Mistelbach) ähnlich gelassen reagierten wenn einer der wenigen kleinen Naherholungsgebiete durch Rodung, Lärm, Zerstörung von Lebensraum, Boden und Tieren, in Ihrem unmittelbaren Wohngebiet zunichte gemacht worden wäre. Die unmittelbare Grenze an ein Wohngebiet in der Gemeinde Strasshof war für diese Behörde kein Grund sich die Frage zu stellen, ob ein derartiger Eingriff zumutbar ist. 
Ich wäre den Vertretern der Behörden sehr verbunden mir darzulegen warum genau diese sogenannte Entnahme – in Wirklichkeit sieht es aus wie ein Schlachtfeld – so wie sie erfolgt ist - sein musste und warum in Zeiten von Hitzesommern, Stürmen und zunehmender Bodenversiegelung ein Stück Lebensraum zerstört ist. Wobei diese Zerstörung durch die Zerschneidung mit einer Straße die von schweren LKWs befahren ist, die Entnahme von Schotter und Sand ja scheibchenweise Jahre davor wieder und wieder stattfand. Also ein Tod auf Raten.
Noch schlimmer ist die Tatsache, dass es hier keine Klimaaktivisten oder grüne Ortspolitiker gibt die sich zu Wort melden denn wahrscheinlich ist es zu wenig spektakulär ein kleines Stück Wald und deren Bewohner (Tiere, Mikroorganismen und Bodenlebewesen inklusive) vor dem Niedergang zu retten oder zumindest darauf aufmerksam zu machen. Ebenso enttäuschend ist, dass keiner der gewählten Bezirkspolitiker hier das Wort ergreift und zum Beispiel mit einer Initiative Pro Natur und für natürlichen Lebensraum mit den Bürgern in Kontakt tritt. Anstelle dessen rollen mitten durchs Ortsgebiet tausende Pendler täglich mit ihren Autos, die Errichtung von Siedlungen raubt Natur und Menschen Lebensraum und eine gesunde Lebensweise – kleine Waldstriche werden geschlägert doch von einer Neupflanzung oder einer Initiative pro Natur ist nichts zu erkennen. Das lässt mich als Bürgerin die mehr als fünf Jahrzehnte in diesem Bezirk lebt ratlos zurück – wer soll die Interessen der Bevölkerung vertreten wenn nicht deren gewählte Vertreter?
Ein lebenswerter Wohnraum besteht auch aus einer ausreichend großen Fläche Natur (und damit sind nicht landwirtschaftlich genutzte Flächen gemeint) auch wenn uns Entwicklungen in Sachen Robotik, KI und anderen vermeintlichen Helferlein immer mehr eine Welt vorgaukeln die im virtuellen Raum stattfindet. Die Entwicklung in unseren Schulen sprich aggressive Kinder könnte Teil dieser DE-Naturierung sein. Ich will mich bei Ihrer Redakteurin Frau Elisabeth Bendl und Ihnen als Herausgeber bedanken dass Sie diesen Artikel geschrieben haben und würde mich freuen wenn Sie eine weitere Kolumne bringen könnten in der es möglich ist eine Art Bürgerabstimmung darzustellen und damit eine Plattform anzubieten die die Meinung der Bürger widerspiegelt."

Wie denken Sie über die Fällungen im Althofer Wald? Kennen Sie andere Gebiete, die vom Kahlschlag betroffen sind? Schreiben Sie uns unter redaktion.gaenserndorf@regionalmedien.at

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Kahlschlag im Althofer Wald

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