Chaos bei Tests, Verwirrung bei Eintrittsnachweis

Covid-Fallzahlen im Bezirk verdoppelt

BEZIRK. Die Lernfähigkeit der Menschen hält sich in Grenzen, nach eineinhalb Jahren Pandemie werden wir von den Ereignissen überrollt - so als wäre Covid-19 ein gerade erst aufgetauchtes neuartiges Virus.

Die Zahlen im Bezirk sind besorgniserregend: Am Montag um 8 Uhr wurden 549 positiv auf Covid Getestete bei der Bezirkshauptmannschaft gemeldet, Ende Oktober waren es noch 289, die Woche davor 176. Allein 120 Kinder sind derzeit in Absonderung.

Test-Angebot nicht ausreichend

Die Nachfrage nach PCR-Tests und das Angebot klaffen weit auseinander. Nicht nur Ungeimpfte nehmen diese Labortests, die 72 Stunden Gültigkeit haben und im Gegensatz zu den 24 Stunden gültigen Antigen-Tests das Erbgut des Virus nachweisen, in Anspruch, sondern auch Geimpfte, die auf Nummer sicher gehen wollen, entsprechend groß ist die Nachfrage.

Die vom Land Niederösterreich bei Tankstellen platzierten Test-Automaten haben sich jedenfalls nicht bewährt. Eine Bezirksblätter-Leserin aus Gänserndorf schreibt höchst verärgert: "Was ich am PCR-Test-Automaten in Gänserndorf bei der OMV Tankstelle zweimal vorgefunden habe, grenzt an Vera... pur. Zuerst ist alles ausverkauft, dann wurde zwar nachgefüllt, aber so platziert, dass die Tests nicht von der Spirale ergriffen werden können." Kein Einzelfall, es gab mit allen 23 Automaten in Niederösterreich Probleme, das Land änderte daher seine Ausgabestrategie, baute die PCR-Test-Automaten wieder ab und bietet stattdessen die Tests in Euro- und Interspar-Märkten an. Ergebnis: Binnen weniger Stunden waren alle Tests beim Spar Gänserndorf vergriffen.

Die Test-Situation bei den Apotheken ist ebenfalls nicht gerade erfreulich. Wer rechtzeitig am Arbeitsplatz erscheinen muss, sollte sich seine Strategie gut überlegen - lange Warteschlangen vor der Gänserndorfer Apotheke bringen Berufstätige in Zeitbedrängnis.

Ungeimpfte Kinder

Mit der Zunahme der Covid-Positiven ist die Behörde wieder verstärkt gefragt. Das Contact-Tracing - also das Nachforschen nach Kontaktpersonen - läuft auf Hochtouren, Personal ist gefragt, das Land hat bereits entsprechende Stellen ausgeschrieben. Bezirkshauptmann Martin Steinhauser informiert: "Die Recherchen gestalten sich als mühevoll, bis bei einem positiven Fall die Kontaktliste da ist, vergeht Zeit, die Qualität der Liste ist oft mäßig." An Schulen und Kindergärten - den Orten mit den meisten Nicht-Geimpften - ist der Anteil an Covid-Positiven am größten.

Seit Montag gelten nun die verschärften Maßnahmen, wo man bisher mit 3G reinkam, gilt nun 2G, also geimpft oder genesen, und das PCR-Testangebot soll flächendeckend ausgebaut werden - gab die Bundesregierung bekannt. Antikörper-Tests sind nicht mehr als G-Nachweis gültig. Es gibt eine Übergangsfrist von vier Wochen, in der die erste Impfung plus PCR-Test anerkannt werden. Die Impfung soll im Grünen Pass nur noch neun Monate lang gültig sein. Danach ist der dritte Stich notwendig, wegen des steigenden Andrangs werden einige der vorübergehend stillgelegten Impfzentren wieder eröffnet, Haringsee aber vorerst nicht.