Das alte Bad geht unter
Geht es nach Bürgermeister Robert Michl, wird das Gänserndorfer Hallenbad demnächst zugesperrt.
¶ Nach seinem misslungenen Vorstoß in Sachen Wellness-Bad (der Gemeinderat hatte die diesbezügliche Machbarkeitsstudie im September abgelehnt) gibt es für den Gänserndorfer Stadtchef keine Kompromisse: Entweder findet man eine Lösung, das alte Bad zumindest finanziell ausgeglichen wenn schon nicht gewinnbringend zu führen, oder es wird geschlossen. Er setzt der für das Ressort zuständigen ÖVP-Stadträtin Christine Beck das Messer an: Bis Mai 2012 muss das Konzept vorliegen.
Eine Vorgabe, die von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, denn derzeit beträgt der jährliche Abgang 300.000 Euro. Laut Beck sei das Bad als soziale Einrichtung zu sehen, es werde nie Gewinne abwerfen.
Obendrein bestätigt Michl: „Wir haben mit dem einzigen Unternehmer, der in Österreich Bäder mit Gewinn betreibt, Gespräche geführt und dieser hat klar gesagt, das alte Hallenbad sei nicht gewinnbringend zu führen.“
Warum muss Beck trotzdem ein Konzept vorlegen? Michl: „Wenn mir glaubhaft vorgerechnet wird, wie das Bad ohne Verlust zu führen ist, können wir es offen lassen.“ Und zu VP-Stadtrat Wolfgang Halwachs sagte Michl, dass er im Herbst 2012 einen Antrag auf Schließung des Bades einbringen wolle.
Christine Beck ist verärgert: „Ich verlange bei der nächsten Sitzung eine politische Willenskundgebung. Denn wenn die Schließung schon fix ist, warum dann 20.000 Euro für eine Studie ausgeben, die nicht erwünscht ist?“ Laut eigenen Aussagen hatte Michl schon sechs Jahre lang am Projekt Wellness-Bad gearbeitet. Bis zur Gemeinderatswahl 2010 war er als Stadtrat für das Bäder-Ressort zuständig und in dieser Zeit wurde das alte Hallenbad renoviert. „Warum hat Michl damals so viel investieren lassen, wenn er den Plan für eine Wellness-Anlage schon in der Tasche hatte?“, fragt Beck.
Ulrike Potmesil
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