Preisexplosion
Das treibt die Weinviertler Unternehmer an

"Meine Kinder kennen keine Tankstelle. Für sie ist es wie eine Zeitreise." Peter Comhaire, Ögreissler. | Foto: BB Archiv
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Nach der Spritpreisexplosion steigt auch die Nachfrage an elektrischer Mobilität. Unternehmer aus dem Bezirk Gänserndorf sehen diese Entwicklung differenziert.

BEZIRK. Hohe Lebenshaltungskosten und massive Preissteigerungen im Energiesektor zwingen sowohl den Bürger als auch die Unternehmen dazu, rasch zu handeln. Steigende Spritpreise und eine ungewisse Zukunft sind für die Unternehmer ein existenzbedrohendes Problem. In ganz Österreich werden bereits rund zwei Drittel der Neuwagenanmeldungen mit Elektroantrieb auf Firmen beziehungsweise juristische Personen angemeldet. Insgesamt waren laut Verkehrsclub Österreich, im ersten Halbjahr 2022 im Bezirk Gänserndorf 10,7 Prozent der Neuanmeldungen Elektrofahrzeuge. Um diesen Trend weiter zu fördern, betont der VCÖ, sollten Steuerbegünstigungen von Firmenwagen, die mit Diesel oder Benzin fahren, rasch beendet werden.


Die Zukunft der Elektromobilität in Unternehmen


Kein Unternehmen wird daran vorbeikommen, angesichts der geplanten Abschaffung von Neuwagen mit fossilen Brennstoffen im Jahr 2035, sich über Energiebeschaffung, Nachhaltigkeit und alternativen Antrieb Gedanken zu machen. Zweifel regen sich bei Unternehmen, die im ländlichen Raum angesiedelt und von fossiler Energie abhängig sind, ob sie mit diesem Konzept weiter bestehen können. Christian Unger, der mit seinem traditionsreichen Familienunternehmen Heiss Transporte aus Wagram mit schwerem Gerät arbeitet, sieht die Entwicklung zur E-mobilität hin als wenig durchdacht. „Wie soll ich einen Bagger mit einem E-Auto ziehen?“ Zudem ist Unger der Meinung, dass sich in verschiedenen Branchen, wie auch der Landwirtschaft, der Elektroantrieb nicht machen lässt und spricht auf weitere Probleme wie die Herstellung der Batterien und die Gewinnung des Stroms an. Ebenso weist Unger auf mögliche Probleme in der Instandhaltung hin. „Es ist jetzt schon ein Problem mit der ganzen Elektronik, wenn ich meinen LKW in die Werkstatt bringe. Da kennt sich keiner mehr aus.“
Ähnlich sieht Anton Windisch, Inhaber und Geschäftsführer des Transportunternehmens in Engelhartstetten die Situation. Er benötigt für seine 50 LKW starke Flotte etwa 1.000.000 Liter Diesel pro Jahr. Das Problem sieht Windisch darin, dass die steigenden Preise auf Diesel nicht an den Kunden weitergegeben werden können „Der hohe Dieselpreis und die LKW-Maut machen es den Transportunternehmen kaum möglich schwarze Zahlen zu schreiben.“ Die Alternativen sieht Windisch derzeit begrenzt. „Im Moment bleibt die einzige Lösung, sein Geschäftsfeld regional zu begrenzen.“


„Meine Kinder kennen keine Tankstelle. Für sie ist es wie eine Zeitreise.“


Ganz anders sieht Unternehmer und Ögreissler Chef Peter Comhaire die Sache. „Vor sechs Jahren sind wir aus ökologischen Gründen komplett auf Elektromobilität umgestiegen. Aber auch aus ökonomischer Sicht war das die richtige Entscheidung.“ Comhaire spricht die Dieselpreise an, die sich verdoppelt haben, weist aber auch darauf hin, dass sich die Stromkosten vervierfacht haben. Auf die Frage, warum er den Umstieg auf Elektromobilität trotzdem als ökonomisch sinnvoll erachtet, argumentiert er mit den nicht vorhandenen Wartungs- und Instandhaltungskosten sowie der Tatsache, dass er den Strom dafür aus seiner eigenen Photovoltaik-Anlage generiert. Zudem weist Comhaire auf die, sich stetig verbessernde, Technologie im Elektromobilitätssektor hin.

"Meine Kinder kennen keine Tankstelle. Für sie ist es wie eine Zeitreise." Peter Comhaire, Ögreissler. | Foto: BB Archiv
„Ich bin ein Freund von Mixlösungen und hoffe, die Politik wird darüber nachdenken.“ Christoph Unger, Andrea Mendlik, Josefine, Karin und Christian Unger. | Foto: Potmesil

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