Vogelschutz
Junger Kaiseradler im Sendemodus

Gábor Wichmann, GF BirdLife Österreich, Matthias Schmidt, Greifvogelexperte BirdLife Österreich, Justizministerin Alma Zadić | Foto: BKA/Christopher Dunker
  • Gábor Wichmann, GF BirdLife Österreich, Matthias Schmidt, Greifvogelexperte BirdLife Österreich, Justizministerin Alma Zadić
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WEIDEN.  Die Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich stattete zwei Kaiseradler-Jungvögel mit einem Telemetriesender aus. „Es ist eine überwältigende Erfahrung, diese seltenen Greifvögel aus nächster Nähe zu beobachten. Es ist nicht zu dulden, dass die Kaiseradler in Österreich durch Menschen so massiv bedroht werden. Ich werde mich dafür einsetzen, dass die illegale Verfolgung des Kaiseradlers nicht als Kavaliersdelikt gesehen wird, sondern strafrechtlich belangt wird. Jeder einzelne Kaiseradler steht unter strengem Schutz. Ich werde auch dafür Sorge tragen, dass die ermittelnden Behörden der Justiz im Umgang mit der illegalen Verfolgung von Greifvögeln entsprechend unterstützt werden", erklärt Justizministerin Alma Zadić bei der Besenderung in Weiden an der March.

„Alma“, der besenderte Kaiseradler

Etwa acht Wochen alt ist Kaiseradler „Alma“, der heute gemeinsam mit seinem Geschwistervogel vermessen und mit einem GPS-Sender versehen wurde. Das Revier der Elternvögel liegt in einem Schutzgebiet in den March-Thaya-Auen.
In ein bis zwei Monaten werden die Jungvögel den elterlichen Horst verlassen. Mittels des Senders werden exakte Position, Körpertemperatur und Bewegungsrichtung von Kaiseradler „Alma“ fortan in kurzen Abständen bis hin zum Sekundentakt gespeichert und an die Greifvogelexperten von BirdLife übermittelt. „Dies ist ein weiterer, wichtiger Puzzlestein, um Wildtiere vor illegaler Verfolgung zu schützen“, weiß Gábor Wichmann, Geschäftsführer der Vogelschutzorganisation BirdLife Österreich, „denn das Besendern zeigt, dass die illegale menschliche Verfolgung die häufigste bekannte Todesursache der Kaiseradler ist. Mindestens ein Drittel der Jungvögel stirbt auf diese Weise!“

Sendedaten als Präventivmaßnahme

27 junge Kaiseradler hat BirdLife Österreich seit 2011 mit Sendern versehen. „Das primäre Ziel ist, mehr über die Raumnutzung, Lebensweise und Gefährdungsursachen der Kaiseradler zu erfahren“, erklärt Wichmann. „Die Sender-Daten helfen uns aber auch, bei illegaler Greifvogel-Verfolgung rasch einzuschreiten und so die Chancen auf ein Finden der Täter zu erhöhen!“, so Wichmann.

Schutzprogramme für Greifvögel

Es ist eine Erfolgsgeschichte des Greifvogelschutzes, dass es heuer insgesamt 26 Kaiseradler-Reviere in Österreich gibt, denn noch vor rund 20 Jahren galt der majestätische Vogel hier als ausgestorben. Trotz der Erfolge ist der Kaiseradlerbestand in Österreich aber immer noch gefährdet.
Mit der Rückkehr des Greifs nach Österreich startete BirdLife Österreich das „Artenschutzprogramm Kaiseradler“, das sowohl Forschung als auch die Umsetzung von Schutzmaßnahmen zum Ziel hat. Da die illegale Greifvogelverfolgung die größte Bedrohung für den Kaiseradler darstellt, setzt die Vogelschutzorganisation gemeinsam mit dem WWF Österreich seit Jahren - aktuell im Rahmen des EU-geförderten PannonEagle LIFE Projekts - einen Schwerpunkt auf diese Thematik. Bitte melden Sie Hinweise auf illegale Greifvogelverfolgung über die Meldeplattform Kaiseradler.at, die APP birdcrime oder die birdcrime Hotline +43 660 869 2327.

Der Kaiseradler

Der Kaiseradler (Aquila heliaca) ist weltweit bedroht und unter den österreichischen Brutvögeln eines der bedeutendsten Schutzgüter. Der Großteil der zentraleuropäischen Population brütet in Ungarn und der Slowakei. Der Körper des Kaiseradlers ist 72 bis 83 cm lang. Die Flügelspannweite beträgt rund 190 bis 210 cm. Das Gewicht der Männchen beträgt 2,5 bis 4 kg, jenes der Weibchen ungefähr 2,8 bis 4,5 kg. Kaiseradler sind in Österreich und der gesamten Europäischen Union streng geschützt.

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