Kaiseradler starb durch Gift
BEZIRK (up). Wieder neue Vergiftungsfälle von Adlern. Wie jetzt bekannt wurde, fand man im Mai einen mit Carbofuran vergifteten Greifvogel in Zistersdorf, ein verendeter Adler wurde im südlichen Marchfeld nahe der Donauauen entdeckt.
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In Höflein, im Bezirk Bruck an der Leitha, wurden eine tote Rohrweihe und ein toter Mäusebussard neben zwei präparierten Stockenten gefunden, die das verbotene Nervengift Carbofuran aufwiesen. Nur wenige Kilometer davon entfernt, im Nachbarrevier Scharndorf, wurden drei tote Rohrweihen und ein toter Mäusebussard entdeckt.
Es gibt Hinweise dafür, dass die Täter aus der Jägerschaft stammen. Beide Stockenten, die mit Gift präpariert wurden und als Köder dienten, waren zuvor mit Schrot erlegt worden. Bezirksjägermeister Gerhard Breuer ist empört: "Es gibt offenbar Menschen, die Freude am Töten haben. Wegen ein paar schwarzer Schafe wird die ganze Jägerschäft in Misskredit gebracht."
Seit 2008 sind Besitz und Verwendung des Pestizids Carbofuran EU-weit verboten. Offenbar verschaffen sich manche dennoch auf illegalem Weg Zugang zu dem auch für Menschen tödlichen Nervengift.
WWF-Experte Christian Pichler ist über die nicht enden wollende Giftserie entsetzt: „Diese Giftlegerei muss ein Ende haben. Wir haben in Österreich derzeit 15 Seeadlerbruten. In den letzten zehn Jahren sind 15 Seeadler vergiftet oder abgeschossen worden. Wir könnten einen wesentlich besser abgesicherten Bestand haben, gäbe es die illegale Verfolgung nicht.“
Bundesweit wurden in den vergangenen 15 Jahren 27 Adler vergiftet, im Bezirk Mistelbach wurden drei Adler erschossen.
Die wichtigsten Adlergebiete Österreichs
1. March-Thaya-Auen
2. Donau-Auen
3. Seewinkel im Burgenland
4. Parndorfer Platte im Nordburgenland
5. Waldviertel
6. Unterer Inn in Oberösterreich
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