Marchegg, das heimliche touristische Zentrum
Es ist nicht das glanzvollste Schloss der Region – aber das beliebteste: Marcheggs Tourismus blüht und gedeiht.
¶MACHEGG. Donnerstagvormittag, und vor dem Schloss wartet eine Schar Touristen. Täglich starten von hier aus Kultur- und Naturführungen. Marchegg hat mit seiner Ausstellung zu König Ottokar und den Fürsten Palffy, mit den Marchauen und der Storchenkolonie einiges zu bieten. 40.000 Gäste pro Jahr, so schätzt man, besuchen Marchegg. Wie viele genau kommen, weiß Bürgermeister Gernot Haupt nicht: „Wir zählen heuer das erste Jahr.“
Nächtigungsplus
Die Führungen sind bestens besucht und die Gästebetten ausgelastet. Seit gut einem Jahr gibt es in der Stadt ein Motel und einen privaten Beherbergungsbetrieb sowie einen Reiterhof. 2010 gab es keine Übernachtung, voriges Jahr 934. „Und heuer werden es 1500 sein“, schätzt Haupt.
Der Tourismus wird massiv angekurbelt: Das Schloss ist als Standort für ein Besucherzentrum im Gespräch, das würde Marchegg einen neuen Popularitätsschub verpassen.
Die Ramsar-Konvention bezeichnet das Übereinkommen über Feuchtgebiete, insbesondere als Lebensraum für Wasservögel, von internationaler Bedeutung. Im Feuchtgebiet March-Thaya-Auen soll ein sogenanntes Ramsar-Zentrum entstehen, Marchegg hat als möglicher Standort Priorität. Die letzte Entscheidung ist aber noch nicht gefallen, auch Hohenau steht im Gespräch.
Angedacht wird auch, das Projekt in einen Nord- und Südstandort an der March zu splitten, denn das Hohenauer Dreiländereck (Österreich/Tschechien/Slowakei) wird als vielversprechende Region gewertet.
Derzeit wartet man auf das Okay vom Bund, der einen Teil des Projektes mitfinanzieren soll. Die Gesamtkosten werden mit 2,6 Millionen Euro veranschlagt.
Im Marchegger Schloss arbeitet man bereits an der Renovierung. Ein Teil des Gebäudes beherbergt eine Ausstellung, weitere 1100 Quadratmeter stehen für das Besucherzentrum zur Verfügung.
Ulrike Potmesil
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