Mobiler Greißler wird zum Lebensretter

Der Lebensmittellieferant des Bad Pirawarther ADEG rettete Josefine Mayer aus Ringelsdorf das Leben.

¶ RINGELSDORF/BAD PIRAWARTH. Eine Nacht lang war die 78-jährige Dame hilflos in ihrem Haus in Ringelsdorf gelegen, konnte sich nicht von der Stelle rühren, nicht das Telefon erreichen. Dem Engagement von Thomas Enne verdankt sie letztendlich ihr Leben.
Der hatte am Donnerstag vergangene Woche die bestellten Lebensmitteln vorbeibringen wollen. „Jeden Mittwoch und Donnerstag liefern wir jenen Kunden, die nicht mehr mobil sind, die Ware aus“, erklärt der Bad Pirwarther ADEG-Inhaber Johann Enne.
Doch alles Klingeln und Klopfen an der Tür war vergeblich, Josefine Mayer öffnete nicht, auch die Jalousien waren im ganzen Haus heruntergelassen.
Thomas Enne kam die Sache verdächtig vor, er kontaktierte die Nachbarin, diese wiederum die Schwägerin der 78-Jährigen, Helene Oberndorfer. Die kam auch sofort zum Haus und man verständigte die Polizei. „Mein Mann Leopold und ich haben an diesem Tag mehrfach versucht, Josefine am Telefon zu erreichen, sind mit dem Auto bei ihrem Haus vorbeigefahren – es rührte sich nichts“, schildert Helene Oberndorfer.Schließlich kam die Polizei, man organisierte einen Schlosser, der sich über die Kellertür Zutritt zu dem Haus verschaffte – und im Wohnzimmer fanden die Lebensretter die alte Dame. Sie lag bewegungslos am Boden, hatte sich bei einem Sturz die Hüfte gebrochen.
Josefine Mayer wurde noch am gleichen Abend im Mistelbacher Krankenhaus operiert. Mittlerweile ist sie wohlauf und kann wieder lächeln.
Die Ringelsdorferin dankt ihrem Lebensretter: „Die ganze Nacht über habe ich gehofft, dass mein Direktzusteller kommt und merkt, dass etwas nicht stimmt, bis er wirklich gekommen ist.“ Mit Thomas Enne hatte sie wirklich einen Schutzengel: „Die Sanitäter haben mir gesagt, eine weitere Nacht hätte sie nicht überlebt“, meint Johann Enne, froh über den glücklichen Ausgang des Unfalls.
Ulrike Potmesil