Neunjährige Stieftochter missbraucht
BEZIRK (mr) Ein insgesamt eher ungewöhnlicher Missbrauchsfall wurde letzte Woche am Landesgericht Korneuburg verhandelt. Ein heute 50-jähriger Postbuslenker ist wegen schweren sexuellen Missbrauch seiner Stieftochter (heute 20) und Missbrauch des Autoritätsverhältnisses angeklagt. Er soll sie zwischen 2001 und 2004 im Alter zwischen neun und zwölf Jahren im ehelichen Haus, in seiner Wiener Dienstwohnung und auch während eines Urlaubs am Plattensee regelmäßig geschlechtlich missbraucht haben.
Sonderbares „Geständnis“
Der Angeklagte leugnete nicht, sich bis zu dreimal wöchentlich zu seiner Stieftochter ins Bett gelegt zu haben, dies jedoch nur über Geheiß der Gattin mit dem Kind „zu kuscheln“. Er räumt auch intime Handlungen ein, jedoch habe das Mädchen ihn aufgefordert, ihren Bauch zu streicheln, dann seine Hand ergriffen und diese unter die Unterhose an ihre Scham geführt; er habe seine Hand ohnedies immer weggezogen. Der folgende richterliche Vorhalt „Und deshalb sind sie jahrelang immer wieder in ihr Bett gekrochen“ lag in der Dezibelskala im oberen Bereich.
Erst 2004 hatte sich die damals 12-jährige ihrer Mutter anvertraut: zu einer Anzeige kam es nicht, die Ehe blieb am Papier aufrecht, allerdings wohnte der Angeklagte seither in Wien. Heuer kamen diese Vorfälle im Scheidungsverfahren zur Sprache, worauf der Zistersdorfer Richter den Akt an die Staatsanwaltschaft schickte. Wegen des entschuldigten Fernbleibens der Mutter wurde die Hauptverhandlung auf Oktober vertagt.
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