Prinz Eugen soll Schloss Hofs Testimonial werden
SCHLOSSHOF. Jetzt sind die zwei Töchter in den Schoß der Mutter zurückgekehrt. Schon vor zwölf Jahren waren die Marchfeldschlösser Schloss Hof und Niederweiden organisatorisch Schloss Schönbrunn in Wien unterstellt gewesen, seit Mai 2012 ist die "Schloss Schönbrunn Kultur- und Betriebsgesellschaft" neue Eigentümerin der "Marchfeldschlösser Revitalisierungs- und Betriebsgesellschaft", die die beiden niederösterreichischen Kulturjuwele vermarktet.
"In Verbindung mit seinem Gründer Prinz Eugen wollen wir Schloss Hof zu einer internationalen Marke machen", kündigt Schönbrunn-Geschäftsführer Franz Sattlecker an. So wie man Schloss Versailles bei Paris unmittelbar mit dem französischen König Ludwig XIV. assoziiere, sollte eine vergleichbare Markenbildung auch zwischen dem "Edlen Ritter" und dem kaiserlichen Festschloss im Marchfeld möglich sein.
Den Einwand, Schlosshof liege zu weit abseits, um jemals Besucherzahlen wie die anderen genannten Palastanlagen zu erreichen, lässt Sattlecker nicht gelten, denn: "Neuschwanstein hat auch nur Berge und Wälder rundherum, trotzdem fahren die Touristen von München über kurvige Straßen in Massen eineinhalb Stunden dorthin." Im Gegenteil: Mit der neuen Radweg- und Fußgängerbrücke, die Schlosshof und Devinska Nova Ves - einen Stadteil von Bratislava - verbinden wird, und dem geplanten Ausbau der Radwege auf dem March-Schutzdamm sowie entlang des Marchfeldkanals bekämen Schloss Hof und Niederweiden beträchtliche neue touristische Impulse.
Ideen zur besseren Vermarktung hat der Neo-Schlossherr freilich auch selbst. So will er das am östlichen Ende des Barockgartens von Schlosshof gelegene "Marchtor" für Besucher öffnen, von wo man über sieben Terrassen zum Schlossgebäude emporsteigen kann. Angedacht ist auch, den Namen des nahen ÖBB-Bahnhofs Marchegg um die Zusatzbezeichnung "Schloss Hof" zu ergänzen. Eines sei jedenfalls klar, so Sattlecker: "Schloss Hof hat Investitionsbedarf und wird weiter Millionen brauchen."
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