S1, S8 & Lobautunnel
Schnellstraßen um Wien: gefordert & gleichzeitig abgelehnt

FPÖ-Landesparteiobmann Udo Landbauer und FPÖ-Verkehrssprecher Dieter Dorner präsentieren das Plakat zum Bau der S8. | Foto: FPÖ NÖ
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BEZIRK GÄNSERNDORF/WIEN. Seit die Grüne Verkehrsministerin Leonore Gewessler bekanntgab, sämtliche wichtige geplante ASFINAG-Straßenprojekte vorerst zu stoppen, liefern sich Straßenbau-Befürworter und -Gegner heftige Wortgefechte.
Nun meldet sich Niederösterreichs Mobilitätslandesrat Ludwig Schleritzko (ÖVP) zu Wort. Am 19. Juli vor zehn Jahren wurden die Projektunterlagen zur Marchfeldschnellstraße S 8 zur Umweltverträglichkeitsprüfung eingereicht. Die damalige Verkehrsministerin Doris Bures nannte sie gemeinsam mit der S1 als „höchstpriorisierte Projekte“. 2016 – sprich vor fünf Jahren – hätte man Verkehrsfreigabe feiern wollen. Die Realität hat diese Pläne überholt: Das Projekt steckt in Verfahren fest. So wartet die Region auch auf die Entscheidung des Bundesverwaltungsgerichts seit 13. Oktober 2020 – mittlerweile neun Monate.
„Die Situation ist für die Betroffenen in der Region unerträglich“, meint Schleritzko. 35.000 Fahrzeuge stauen sich pro Tag durch Deutsch-Wagram und andere Gemeinden im Marchfeld. Nach wie vor herrscht ein Widmungsstopp für Betriebsgebiete aufgrund fehlender Verkehrsinfrastruktur. "Geht es nach dem Land Niederösterreich, dann muss die Entlastung für die Region endlich Realität werden.“
Seitens des Landes wurde die Umfahrung Gänserndorf Süd um rund fünf Millionen Euro errichtet. Diese dient auch als Zulaufstrecke für die Marchfeldschnellstraße.

Plakatkampagne für den Bau der S 8

Landtagsabgeordneter Dieter Dorner aus Untersiebenbrunn (FPÖ) gibt bekannt, dass die FPÖ zum zehnjährigen Jubiläum der Einreichung Marchfeldschnellstraße-Projektunterlagen eine Plakatkampagne startet. „Seit zehn Jahren blockieren diverse Bürgerinitiativen gemeinsam mit den Grünen und sonstigen Klimaträumern den Baubeginn der S8. Dazu kommen noch zahlreiche elendslange Gerichtsverfahren, die von einer Hand voll realitätsfernen Autohassern immer wieder gegen die Schnellstraße eingebracht werden“, ärgert sich Dorner. „Dass diese Kleinstgruppen jetzt auch noch Rückenwind von der amtierenden Verkehrsministerin bekommen, zeigt deutlich, dass Grünpolitiker für das Infrastrukturressort denkbar ungeeignet sind“, sagte Dorner.
Dorner verweist auf Feinstaub-, Lärm- und CO2-Belastung durch den täglichen Stau in den Marchfeldgemeinden ebenso wie auf Arbeitsplätze, die durch den Baustopp verloren gehen.
Anders als in der Bundeshauptstadt sei das Fahrrad für das Flächenbundesland Niederösterreich ungeeignet ist. "Ein Großteil unserer Landsleute ist daher auf das Auto angewiesen, um den täglichen Einkauf zu erledigen, um die Kinder in die Schule zu bringen, um zum Arzt zu fahren und vor allem, um selbst in die Arbeit zu gelangen. Wer also unserer Bevölkerung die Notwendigkeit eines Autos abspricht, der hat keine Ahnung von den Lebensrealitäten und weiß nicht, wie die Infrastruktur im ländlichen Raum beschaffen ist“, ist Dorner überzeugt.

Landtagspräsidentin Karin Renner lädt Gewessler zum dritten Mal ein

Landtagspräsidentin Karin Renner aus Markgrafneusiedl kritisiert ebenfalls die Entscheidung von Gewessler: „Es ist mir unverständlich, dass fast 20 Jahre nach der Einigung aller Gemeinden dieses Projekt neu evaluiert anstatt umgesetzt werden soll. Die Abstimmung über diesen Baustopp war ein Fehler. Gerade die Nationalratsabgeordneten aus dem Bezirk Gänserndorf sollten es besser wissen. Jeder Tag der Hinauszögerung des Baus verschlechtert die Lebensqualität im Marchfeld“, sagt Karin Renner. Gemeinsam mit der SPÖ Deutsch Wagram möchte die 3. Landtagspräsidentin erneut der Verkehrsministerin Leonore Gewessler eine Einladung übermitteln. „Verbringen Sie einen Tag in Deutsch Wagram, machen sie sich doch selbst ein Bild von dieser unzumutbaren Verkehrssituation.“
Es ist bereits die dritte Einladung an Ministerin Gewessler seit dem 20. März.

Schnellstraßengegner fordert Orts-Umfahrungen

Wolfgang Rehm, Sprecher der Umweltorganisation VIRUS und erklärter Gegner von Autobahn- und Schnellstraßen-Neubauten, reagiert prompt auf die Wortmeldung Schleritzkos: Er sei über Schleritzkos Ungeduld über das noch ausstehende Erkenntnis des Bundesverwaltungsgerichts zur S8 Marchfeld-Schnellstraße "verwundert". "Für das Marchfeld haben aufwändige Untersuchungen des Landes selbst gezeigt, dass lokale Umfahrungen die Ortsgebiete stärker entlasten würden als eine Schnellstraße", betont Rehm. "Die S 8 schaffe zusätzliche überregionale Verkehrsprobleme und mehr Gesamtverkehr. Der Umweltaktivist ist überzeugt, das Bundesverwaltungsgericht könne, nachdem in der Umweltverträglichkeitsprüfung das Ermittlungsverfahren zum zweiten Mal geschlossen worden ist, die S8 gar nicht genehmigen. Entweder bekomme die S8 dort ein schnelles Ende oder die laufenden und noch kommenden Verfahren würden sich noch jahrelang hinziehen. "Verkehrslandesrat Schleritzko braucht aber auf nichts und niemanden zu warten, er ist die
Schlüsselfigur, um mit einer Exit-Strategie und neuen Landesstraßenplanungen die Marchfelder Bevölkerung aus jener S 8-Geiselhaft zu erlösen, in die seine Vorgänger und er sie genommen
haben."

FPÖ-Landesparteiobmann Udo Landbauer und FPÖ-Verkehrssprecher Dieter Dorner präsentieren das Plakat zum Bau der S8. | Foto: FPÖ NÖ

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