Strasshofs braune Vergangenheit
70 Jahre nach Kriegsende forscht eine Arbeitsgruppe nach der Geschichte des Nazi-Lagers.
STRASSHOF. "Niemals waren auf deutschem Boden mehr Ausländer als während des Dritten Reiches." Mit einem Satz brachte Stefan Eminger vom Landesarchiv Niederösterreich die Zwickmühle zwischen Ideologie und wirtschaflichen Notwendigkeiten während der Nazi-Zeit auf den Punkt.
Befreiung
Der Verein Arbeitsgruppe Strasshof lud zum Workshop in das Heimatmuseum. Anlässlich der Befreiung des Nazi-Durchgangslagers am 10. April 1945 durch die Rote Armee holte Bernhard Blank hochkarätige Redner zu diesem Thema nach Strasshof. Stefan Emminger widmete seinen Vortrag der Zwangsarbeit im Gau Niederdonau. Eleonore Lappin-Eppel von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften ging dann näher auf die Deportation der jüdischen Opfer aus Ungarn ein, die ab dem Sommer 1944 die Höchstbelegung von 15.000 Menschen in Strasshof zur Folge hatte.
In ihrer Diplomarbeit beleuchtete Lisa Moser die ganz persönlichen Erinnerungen der Strasshofer Insassen.
Gedenkfeiern
Abschließend begaben sich die Zuhörer zum Lokalaugenschein an die Orte des Geschehens. Am 9. Juni wird eine weitere Gedenkfeier mit Überlebenden beim Gedenkmal stattfinden. Getreu dem Motto: niemals vergessen. Karina Seidl
Mehr zur Vorgeschichte
http://www.meinbezirk.at/gaenserndorf/chronik/strasshofs-weg-aus-der-vergangenheit-d183110.html
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