Wo Fische und Gemüse blü(he)n

Michael Berlin vor den Becken der Barsche

BEZIRK/WIEN. (mc) Welse sind scheu und schwimmen lieber im Dunkeln, Barsche dagegen geben sich höchst kontaktfreudig und würden auch Kameras fressen - eine Erkenntnis aus der Führung durch die Anlage von "blün" am Rande der Donaustadt. Und dennoch müssen die Barsche bald weichen und Platz machen für eine Vergrößerung des Bestandes der Welse - denn die verkaufen sich besser an Privatkunden und Gastronomie von Nikol über Labstelle bis Donauturm. Das erzählt Landwirt Michael Berlin, der mit Bernhard Zehetbauer, Philipp Filzwieser, Stefan Bauer und Gregor Hoffmann das Team von "blün" bildet, einem Kunstwort aus "blau" wie das Wasser und "grün" wie die Pflanzen. Denn die sogenannte Aquaponik ist eine nachhaltige Technologie, die Fischzucht und Gemüseanbau in einem geschlossenen Kreislauf vereint. Das "Abwasser" der Fische düngt dabei das Gemüse im angrenzenden Glashaus, bis es komplett verbraucht ist. Fische in Kunststoffbecken, das mag für Tier- und Naturliebhaber befremdlich wirken. Doch Berlin erklärt, dass man eng mit dem WWF zusammen arbeite und die produzierten Fischarten auch nach dessen Aquakulturbericht ausgesucht wurden. Blün liege zwei Drittel unterhalb der empfohlenen Besatzdichte pro Kubikmeter. Bei den Barschen, so Berlin, ließe sich Stress zudem an der Rückenflosse erkennen, die dann aufgestellt wäre. Neben dem Ausbau der Fischanlage von zehn auf 25 Tonnen Fisch arbeitet blün auch beim Gemüseanbau an stetiger Verbesserung. Bisher wachsen Melanzani und Co. auf Kokossubstrat aus Asien - dieses soll bald von Zellulose abgelöst werden, ebenso wie die derzeitigen Plastikschnüte zum Hochbinden der Pflanzen. 20 Tonnen Gemüse will der Betrieb dann ernten. Und das ohne jeglichen Einsatz von Medikamenten oder Chemikalien. Im Gewächshaus "arbeiten" Nützlinge wie Hummeln oder Milben. Bio ist blün deshalb nicht, weil Fischzucht und Gemüseanbau nicht in Naturbecken oder Ackerboden stattfinden. Was allerdings auch mindestens einen Vorteil hat - Nitrat und Nitrit aus dem Fischwasser düngen hier nur die Pflanzen, ohne danach als Abwasser den Boden zu belasten.

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