Wo Tourismus ein seltenes Phänomen ist

Knapp 2.000 Betten stehen Gästen im Bezirk zur Verfügung. Rund ein Viertel davon in der Bad Pirawarther Kuranstallt.
BEZIRK. Tourismus im Weinviertel ist in der Qualität und Quantität nicht mit den klassischen Gebieten in Tirol oder Salzburg zu vergleichen. Und das will man auch nicht. Die Stärken liegen in einem sehr sanften, erholsamen Zugang, Freizeitangebote zu schaffen. Das Weinviertel und das Marchfeld positionieren sich als Naherholungsgebiete zwischen zwei europäischen Großstädten, das nicht mit aufgesetzter Folklore wirbt, sondern mit seinem authentischen Charme Gäste zum Besuchen und Verweilen einlädt.

Nächtigungszahlen stagnieren
Regionale Feste, Fahrradtourismus und Wanderungen sind die Zugpferde der Genussregion. Jeweils knapp zehn Prozent Zuwachs bei den Nächtigungszahlen konnte der aufkeimende Tourismus im Bezirks Gänserndorf 2007 und 2008 verbuchen. Seitdem stagnieren die Zahlen beziehungsweise sind leicht rückläufig.
Überragend sticht natürlich Bad Pirawarth mit seiner Kuranstalt hervor, wo im vergangenen Jahr 94.926 Übernachtungen vermerkt wurden. Schon an zweiter Stelle rangiert Groß-Enzersdorf mit 36.027 Nächtigungen in seinen 303 Betten. Auf die drittmeisten Nächtigungen kann Orth verweisen bei nur 73 Gästezimmern und 161 Betten.

Wenig Angebot
Ein Blick in die Statistiken der Nächtigungszahlen vergangener Jahre zeigt für die meisten gro­ßen Gemeinden einen Zuwachs. Lediglich Deutsch-Wagram, wo sich die Übernachtungen zwischen 2004 und 2010 fast halbiert haben, und Hohenau fallen aus dem Rahmen.
Auffallend ist, dass die Bezirks­hauptstadt über so gut wie gar kein Übernachtungsangebot verfügt. Gäste, die Gänserndorf besuchen wollen, stehen lediglich sieben Zimmer frei. Zistersdorf hingegen bietet 116 Gästezimmer an.

Zugpferde
Die touristischen Zugpferde sind das Museumsdorf in Niedersulz im Norden und Schloss Hof im Süden des Bezirks. Die meisten Angebote an Gästebetten sind allerdings weit von den touris­tischen Highlights entfernt, was Besuchern wiederum einiges an Wegzeit abverlangt.
Weinvierteltourismus-Chef Hannes Weitschacher betont die Vielschichtigkeit des Publikums: So kommen nicht nur klassische Ausflugstouristen in den Bezirk, sondern vor allem auch Kurgäste in Bad Pirawarth. Ein nicht zu vernachlässigender Faktor sind die Wirtschaftstouristen, die gerade während des Autobahnbaus die Nächtigungszahlen in die Höhe schnalzen ließen. Das einzige Vier-Stern-Haus im Bezirk, das auch für High-Quality Seminarangebote zur Verfügung steht, ist das Hotel Am Sachsengang in Groß-Enzersdorf. Tendenziell ist die Zimmervermietung im Bezirk aber eher klein strukturiert: viele, die wenige Zimmer vermieten. Tourismus in unserer Region stellt immer noch ein Zubrot anstatt eines florierenden Wirtschaftszweiges dar.
Weitschacher würde sich mehr Initiative von Seiten der Bevölkerung wünschen. Bei den Privatzimmervermietungen und im Bereich Urlaub am Bauernhof ist noch großes Potenzial vorhanden. Aber erst muss auch das passende Freizeitangebot geschaffen und vermarktet werden, dass die Erholungssuchenden in die Region zieht. Karina Seidl

Die genaue Statistik finden Sie hier.

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