Bürgermeisterwahl bis zum Schluss spannend
GÄNSERNDORF. Obwohl FPÖ und SPÖ ein Arbeitsübereinkommen getroffen hatten und ÖVP und Grüne sich klar gegen einen Boykott aussprachen, blieb die Wahl des neuen Gänserndorfer Bürgermeisters bis zum letzten Moment spannend. Am Montag Abend stellte sich Kurt Burghardt der Wahl, das genaue Ergebnis war zu Redaktionsschluss nicht bekannt.
"Produktives Team"
Walter Krichbaumer, FPÖ, der für die Unterstützungserklärung den Sozialstadtrat von Kurt Burghardt "geerbt" hat, will mehrere Schwerpunkte setzen: Die Sozialkarte für einkommensschwache Bürger soll im Herbst umgesetzt werden. Das Projekt Sozialmarkt, das die FPÖ schon geraume Zeit auf ihren Agenden hat, soll jetzt massiv vorangetrieben werden.
"Als Stadtrat habe ich nun eher die Möglichkeiten, dies für Gänserndorf umzusetzen", sagt Krichbaumer, der sich mit dem FPÖ-SPÖ-Pakt weniger persönliche Streitigkeiten und mehr produktive Arbeit erhofft. "Das neue Team tritt ohne alte Reibungspunkte an, das wollen wir bis zur nächsten Gemeinderatswahl nützen", meint Krichbaumer.
Demokratie-Pakt
Die ÖVP ist von dem Deal zwischen SPÖ und FPÖ wenig angetan. "Nach Robert Michl setzt man den Bürgern mit Burghardt den nächsten Bürgermeister vor, der nicht vom Volk gewählt wurde. Michl hatte 13 Vorzugsstimmen, Burghardt unter zehn. Können diese Bürgermeister im Sinne der Wähler sein?", fragt René Lobner provokant.
Die ÖVP legte daher allen Mandataren einen "Demokratie-Pakt" vor, den diese bis zur nächsten Wahl im Jahr 2015 unterschreiben können, um in Zukunft willkürliche Kandidaten-Umreihungen zu vermeiden. Sein Inhalt: Nach der nächsten Wahl sollen alle Parteien zu Gesprächsrunden geladen werden, um ein Arbeitsprogramm und die Bildung einer regierungsfähigen Mehrheit zu beschließen. Dann erst sollten die Gemeinderats-Funktionen vergeben werden.
Damit will die ÖVP ihren Arbeitswillen dokumentieren, an Neuwahlen ist sie derzeit nicht interessiert.
Ulrike Potmesil
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