Genosse Fendrych von der FPÖ
BEZIRK. Der überraschende Wechsel des Weikendorfer FPÖ-Gemeinderats und stellvertretenden Bezirksparteiobmanns, Markus Fendrych, zur KPÖ sorgt für Aufregung. Fendrych, der vier Jahre lang Mitglied der FPÖ war, hatte sich in seinem sozialen Engagement zu wenig unterstützt gefühlt (die Bezirksblätter berichteten).
Mit seinem Wechsel zur KPÖ spart der Weikendorfer nicht an Kritik an seinen ehemaligen Parteikollegen: "Ich wollte Aktionen setzen, zum Beispiel Unterschriften für die Tagesklinik sammeln und Suppe für die Menschen, die vor der Tafel Strasshof warten, verteilen. Aber es wurde nie etwas umgesetzt." Ein FPÖ-Gemeinderat hätte gar gemeint: "Die Asozialen sollen was arbeiten."
"Keine Wahlgeschenke für Migranten"
Fendrych behauptet weiter, es wären keine Wahlgeschenke an Menschen mit Migrationshintergrund verteilt worden. "Ich distanziere mich von jeder Art von Rassismus. Der FPÖ-Wahlslogan ,Nächstenliebe' ist ausländerfeindlich. Der Wähler wurde getäuscht."
Er selbst gibt zu, blauäugig gewesen zu sein, als der mit der Einstellung, dem "kleine Mann" helfen zu wollen, der Partei beigetreten zu sein. "Auch ich wurde getäuscht."
Verschwörungstheorie
Rudolf Fischer, der bis zum Bezirksparteitag der FPÖ interimistisch die Gänserndorfer Freiheitlichen leitet, wehrt sich gegen die Kritik: "Fendrych ist ja selbst nicht aktiv geworden. Er hätte jederzeit Unterschriften sammeln können."
Den Vorwurf des Rassismus lässt Fischer nicht gelten. "Im Gegenteil, Ewiggestrige haben bei der FPÖ in unserem Bezirk nichts verloren." In Bezug auf den ungewöhnlichen Wechsel Fendrychs von ganz rechts nach ganz links vermutet Fischer eine Verschwörung: "Es steht im Raum, dass er von der KPÖ gekauft wurde."
Zur Sache
Markus Fendrych hatte bisher im Weikendorfer Gemeinderat ein Mandat für die FPÖ, er wird bis zur nächsten Wahl im Jahr 2015 als parteiloser Mandatar bleiben. Die ÖVP hat derzeit zwölf Mandate, die SPÖ sechs. Fendrych ist zuversichtlich, in der nächsten Periode als Kommunist im Gemeinderat vertreten zu sein: "Die Menschen werden mich für mein persönliches Engagement wählen." Unter anderem will Fendrych ein Bürgertelefon einrichten.
Ulrike Potmesil
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