Obersiebenbrunn: Nach dem Motto "jeder gegen jeden"
Die Obersiebenbrunner Politik ist mehr mit sich selbst als mit konstruktiver Arbeit beschäftigt.
OBERSIEBENBRUNN. Gleich vier Fraktionen, davon zwei Bürgerlisten, in einem 1700-Seelen-Dorf und dazu parteiinterne Grabenkämpfe. Die Obersiebenbrunner Politik ist mehr mit sich selbst als mit konstruktiver Arbeit beschäftigt.
Der geschäftsführende Gemeinderat der Bürgermeister-Liste GO7, Heinrich Brandstetter, musste die Fraktion verlassen und sämtliche Ämter zurücklegen, Amtsleiter Thomas Mahdalicek übernahm dessen Geschäfte. Damit hat man im Gemeinderat einen "wilden" Abgeordneten sitzen und die GO7, die nun nur mehr fünf Mandate hat, tut sich wesentlich schwerer, mit dem Koalitionspartner ÖVP (4 Mandate) eine Mehrheit zu bekommen.
Herbert Porsch, dessen SPÖ mit 7 Mandaten stärkste Fraktion im Gemeinderat ist: "Ich lehne mich zurück und warte ab." Er prophezeit der Koalition keine lange Lebensdauer mehr. Brandstetter möchte zu seinem Rauswurf keine Stellungnahme abgeben, in seinem Umfeld munkelt man jedoch von "Revolte".
Michael Mahdalicek (GO7): "Bei seinem Abgang hat er sich explizit bei der SPÖ für die Zusammenarbeit bedankt, das war sehr merkwürdig."
Mehrheitsfindung
Bürgermeister Werner Pozarek (GO7) betont: "Wir werden unser Bestes geben, um für die Beschlüsse eine Mehrheit zu finden und arbeiten mit allen Fraktionen zusammen."
Auch Werner Slavik, von der Obersiebenbrunner Bürgerliste (bis 2009 Bürgermeisterpartei, derzeit 2 Mandate), meldet sich zu Wort und rührt in eigene Wunden: "Unser Verlust bei der Wahl betrug 50 %. Wir wurden bei der GR-Wahl 2015 abgestraft und ich habe die volle Verantworung für die Wahlniederlage übernommen."
Reitstallrätsel
Verwirrung herrscht nach wie vor um das Reithallen-Betriebskonzept des Landwirts Manfred Ohnutek: Er bezeichnet es als "unterschriftsreif", mehrere GO7-Mandatare, darunter Thomas Mahdalicek wollen nur einen "Dreizeiler" erhalten haben. Den Bezirksblättern liegt ein neunseitiges Konzept inklusive Kostenaufstellung vor. Pozarek: "Das ist bei uns nie eingelangt. Wir haben uns jedoch immer um Konsens mit den Pferdebesitzern bemüht."
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