Spitzenpolitiker der Region fordern Entlastung entlang der B8
Zwei Vögel gegen 100.000 Menschen
DEUTSCH-WAGRAM (rm). „Wir brauchen dringend die S8“, forderten VPNÖ-Geschäftsführer Bernhard Ebner, Abgeordneter Bürgermeister René Lobner, Nationalrätin Angela Baumgartner und die VP-Bürgermeister der Region bei der Pressekonferenz in der Café-Konditorei Geier neben der verstopften B8 in Deutsch-Wagram.
„Es kann nicht sein, dass 100.000 Bewohner, davon 18.000 Anrainer, den unzumutbaren Zuständen mit Feinstaub und Abgasen ausgesetzt sind, nur weil ein Vogelpaar auf der geplanten Trasse brütet“, ärgert sich Ebner. „Und diese Vögel können, wie Ornitologen bestätigen, problemlos umgesiedelt werden“, ergänzt Lobner. Die Trasse sei aus acht Varianten als die nutzbringendste ausgewählt worden. Die von den „Umweltschützern“ nun geforderten Umfahrungen seien weder vom Straßengesetz noch vom Umweltschutz her machbar. Hier würden in den Gemeindegebieten Auffahrten entstehen, die Trassen für diesen Fleckerlteppich würden weit mehr die Umwelt schädigen als die in sorgsam ausgesuchtem Gelände geplante S8. Es entstehe der Eindruck, dass hier auf Kosten der Menschen sich manche unter dem Mantel des Umweltschutzes profilieren wollen.
Kundgebung der Betroffenen
Zahlreiche betroffene Menschen taten vor dem Verkehrsministerium ihren Unmut kund. Lobner warb auch für die Online-Petition www.ja-zur-s8. „Wir wollen möglichst viel Druck machen, um die schlimme Lage entlang der B8 zu entspannen“, meint er kämpferisch. Angela Baumgartner fordert eine rasche Realisierung des Projekts. „Ich habe eine Anfrage an die Verkehrsministerin gestellt, wie die S8 möglichst schnell realisiert werden kann und ob die Folgen einer Nichtrealisierung bekannt seien sowie ob die positiven wirtschaftlichen Aussichten untersucht wurden“, berichtet die Abgeordnete. „Bei uns fahren täglich 35.000 Fahrzeuge durch“, gibt Quirgst zu bedenken. Es sei sogar nachgewiesen, dass es ein bis zwei Tote jährlich aufgrund des Verkehrs entlang der B8 gebe. Ein Schulterschluss aller Parteien sei notwendig, war die allgemeine Meinung. So habe es dazu einen Beschluss im Landtag mit Stimmen der VP, SP und der FP gegeben. „Nur die Grünen halten scheinbar den Vogelschutz für wichtiger“, so Ebner.
Verzweifelt ist Franz Wald, der an der Kreuzung LA6/B8 lebt. „Es ist fast unmöglich auf mein Grundstück zu- und abzufahren“, beschwert er sich. Der Landwirt überlegt, sollte dieser Zustand unverändert bleiben, umzusiedeln. Nur ein Beispiel, was die Anrainer erdulden müssen.
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