Arbeitsmarkt Gänserndorf
Die Krisenpläne für den Arbeitsmarkt 2021
GÄNSERNDORF. Die Lage am Arbeitsmarkt ist äußerst schwierig, der Leiter des Gänserndorfer AMS, Georg Grund-Groiss streicht trotzdem positive Elemente hervor: "Eine zweite Welle der Arbeitslosigkeit durch den zweiten Lockdown ist vorerst ausgeblieben. Die Kurzarbeit und der Umsatzersatz werden auch in den nächsten Monaten helfen, den weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit im Zaum zu halten."
Arbeitslosen-Höchststand für Jänner erwartet
Das AMS Gänserndorf verzeichnet derzeit 91 Kurzarbeitsanträge für 380 Mitarbeiter. Im Vergleich zur ersten "Welle", als die Zahl bis auf 1.026 Anträge für 6.000 Mitarbeiter gestiegen war, ist die Inanspruchnahme stark reduziert.
Allerdings schränkt Grund-Groiss ein: "Vor uns liegt die ,normale' Winterarbeitslosigkeit, die traditionell um 30 Prozent höher liegt als die Arbeitslosigkeit im Sommer. Ich erwarte, dass wir Ende Jänner einen saisonalen Höchstwert von 5.500 Arbeitslosen im Bezirk Gänserndorf sehen werden. "
Die nunmehr realistische Aussicht auf eine Covid-19-Impfung lässt den Leiter des AMS im Laufe des nächsten Jahres mit einem deutlichen Wirtschaftsaufschwung rechnen. Das AMS investiert daher schon jetzt in die Aus- und Weiterbildung von arbeitslosen Menschen - im Rahmen der "Corona-Joboffensive" der Regierung.
2021 sollen zusätzlich fünf Millionen Euro in ein Qualifizierungspaket investiert werden, das "normalen" Förderbudget liegt bei 14 Millionen Euro. Ein breit gefächertes Angebot wird gerade erarbeitet. Ein Schwerpunkt soll auf individuellen Ausbildungen liegen.
Job.Start bis 25
Unter dem Motto "Job.Start" kann das AMS jetzt arbeitslose Jugendliche unter 25 Jahren mit abgeschlossener Berufsausbildung, die maximal zwölf Monate Berufserfahrung haben, für sechs Monate (Frauen) beziehungsweise vier Monate (Männer) zur Beschäftigung an Betriebe, Gemeinden oder Vereine mit Sitz in NÖ überlassen. "Junge Menschen, die eine Lehre oder eine berufsbildende Schule abgeschlossen haben, sollen - trotz Krise - nicht warten müssen, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen", erklärt der AMS-Chef.
Technisch funktioniert das Modell wie folgt:
Die Anstellung, die Sozialversicherung und die Gehaltszahlung erfolgen über die MAG Menschen und Arbeit GmbH des Landes NÖ. Das AMS NÖ und das Land NÖ übernehmen bis zu 50 % der Lohnkosten, den Rest der Kosten hat der Beschäftiger zu tragen. Zusätzlich wird den jungen Leuten Unterstützung bei der Arbeitssuche und eine sozialpädagogische Betreuung bzw. auch Einzelcoaching angeboten.
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