Zankapfel Schlosspark: neue Pläne für Obersiebenbrunn

OBERSIEBENBRUNN. Neuer Bürgermeister, neuer Themenzugang. Seit eineinhalb Jahren ist der Reitstall im Park des Schlosses Obersiebenbrunn gesperrt, seit Mai ist auch der Park selbst gesperrt. Der ehemalige Bürgerlisten-Ortschef Werner Pozarek wälzte vor einem Jahr Wohnbaupläne und meinte damals: "Es ist alles kompliziert."
Sein sozialdemokratischer Nachfolger Herbert Porsch behauptet das Gegenteil: "Es ist alles ganz einfach." Der Idee des betreuten Wohnen steht er allerdings nicht ganz so begeistert gegenüber, eher überlegt er, ob der Reitstall neu installiert werden könne. "Das muss im Gemeinderat besprochen werden."
Derzeit ist allerdings keiner der beiden Pläne realisierbar, denn das Betretungsverbot ist aufrecht. 85 Prozent des Baumbestandes sind Eschen, das bekannte Problem des Pilzbefalls machte auch vor dem Park nicht Halt und eine Begutachtung durch die Behörde ergab: Gefahr im Verzug, Sperre bis auf Widerruf.
Auf der einen Seite muss nun jeder einzelne Baum inspiziert und der Baumbestand wiederhergestellt werden, damit der Park, der im Eigentum der Gemeinde ist, wieder gefahrlos betreten werden kann. Nun sind die Ämter am Zug: Porsch hat einen Antrag gestellt, den Park von seinem Titel "Naturschutzgebiet" auf "Naturdenkmal" umzuwandeln, damit wäre - sobald keine Gefahr mehr besteht - das Zutrittsverbot für die Bevölkerung aufgehoben. "Das Land prüft den Antrag", teilt Porsch mit. Parallel dazu soll das Bundesdenkmalamt denkmalgeschützte Zonen ändern, was im Interesse der Gemeinde - der ehemalige Reitstall dürfte dann umgebaut werden - und im Interesse der Koptisch Orthodoxen Kirche liegt. Die Kirche ist Schlossbesitzer und plant ebenfalls Umbauten.
Porsch: "Es muss uns bewusst sein, dass unser Park etwas Besonderes ist. Die Form der landschaftsarchitektonischen Gestaltung gibt es nur sechsmal und davon sind nur zwei Parks - unserer mit eingerechnet - begehbar."