Funktionärs-Schwund bei FPÖ Gänserndorf
BEZIRK. Wenige Wochen vor den Landtagswahlen geht es in den FPÖ-Ortsparteien turbulent zu. Der Leopoldsdorfer Gemeinderat David Leitner legte am Montag sein Mandat zurück, seine Dürnkruter Amtskollegin Ernestine Soucek tat es ihm eine Woche später gleich. "Seit ich 1993 der FPÖ beigetreten bin, was das die Partei, in der mich mich wohlfühle. Das ist jetzt nicht mehr so." Sie kritisiert den Bezirksparteivorstand. "Die agieren zu weit rechts und Herbert Steindl hat das nicht mehr im Griff."
Der so angesprochene Bezirksparteiobmann nimmt die Kritik gelassen entgegen: "Die Unzufriedenen sind in der Minderheit."
Parteiobmann ohne Parteimitgliedschaft
Zu dieser Minderheit gehören auch der Gänserndorfer Robert Berl, Landesobmann der Freiheitliche Arbeitnehmer, der ebenfalls zurückgetreten ist, sowie der Hohenauer Hannes Wlas, der vor wenigen Tagen erfuhr, dass er kein Parteimitglied ist und somit seines Amtes als Ortsparteiobmann, das er knapp zwei Jahre innehalte, enthoben wurde. "Dass ich kein Parteimitglied bin, wusste nur Steindl und der hat mich so lange geduldet, so lange ich ihn nicht kritisiert habe. Als ich mich offen gegen ihn gestellt habe, hat er mich abserviert", sagt Wlas. Steindl bedauert übrigens Wlas' fehlende Parteimitgliedschaft und spricht von einem Formalfehler. Peter Bartosch oder Wolfgang Krichbaumer werden nun die Agenden von Wlas bis zur nächsten Wahl übernehmen.
Unerfreuliches kommt auch aus Orths blauen Reihen. Gemeinderat Markus Ripfl, der bereits mit Fotos, auf denen er vor einer Keltenkreuz-Fahne beziehungsweise mit zum Kühnengruß, einer Abwandlung des verbotenen Hitlergrußes, erhobener Hand zu sehen war, Schlagzeile machte, hatte an einer Kranzniederlegung in Gedenken an den NS- Luftwaffenmajor Walter Nowotny teilgenommen. "Für mich war Nowotny ein Held", postet Ripfl auf seiner Facebook-Seite. Dem 1944 Gefallenen war vor einigen Jahren der Ehrengrab-Status aberkannt worden, da er Anhänger der NS-Ideologie gewesen war.
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