Die rote Feuerameise und die KPÖ: ein Leben in Solidarität
BEZIRK MISTELBACH. Die rote Feuerameise macht es vor. Um sich vor den Fluten derzeit in Texas zu retten, bildet die Kolonie ein schwimmendes Floß. Große und kleine Ameisen verhaken sich zu einem wasserdichten Gewebe, das auf dem Wasser treibt. Für die rote Feuerameise ist Solidarität ein Überlebensprinzip.
Weinviertler KPÖ
Es ist diese solidarische Tragfähigkeit, die sich auch die KPÖ plus für Österreich wünscht. Mit mehr als 3000 Unterstützungserklärungen sind sie zur kommenden Nationalratswahl zugelassen. Spitzenkandidat im Weinviertel ist Paul Beneder aus Langenzersdorf gefolgt vom Laaer Christoph Kepplinger. Im Wahlkreis Bruck/Gänserndorf tritt der unabhängige Fischamender Gemeinderat Gerhard Schimon für die KPÖ plus an. Platz 2 auf der Liste nimmt Alexandra Benedik aus Hohenau ein.
Wohnen, Transparenz, freie Mobilität
Drei große Anliegen führen die Kandidaten für das Weinviertel ins Rennen: leistbares Wohnen, Transparenz und Freifahrt für alle in den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Gemeinden sollen als Bauträger auftreten und die Mietpreise nach unten regulieren. "Die Miete darf kosten, was die Instandhaltung des Gebäudes kostet", fordert der Sozialpädagoge Paul Beneder. Anstatt eines Förderdschungels auf mehreren Ebenen, wünscht sich die KPÖ Transparenz. "Oft wissen die einzelnen Stellen gar nicht wer was bereits unterstützt hat", beklagt Christoph Kepplinger, der sich gegen zuviel Föderalismus ausspricht.
Für die KPÖ-Kadidaten ist das bedingungslose Grundeinkommen, gespeist durch Vermögens- und Erbschaftssteuer, die Basis jenes solidarischen Systems.
Mensch vor Wirtschaft
"Wir sind die einzige Partei, die sich intensiv mit der eigenen Geschichte auseinander gesetzt hat", beteuert Paul Beneder. Nach dem Zusammenbruch der kommunistischen Systeme setzte auch in Österreich eine Phase der Selbstreflektion und Selbstbeschäftigung ein. Jetzt sieht sich die KPÖ als einzige wahlwerbende Partei, der es in erster Linie um soziale Anliegen und erst dann um das Wohlergehen der Wirtschaft geht." Gekürzt wird immer nur bei den Menschen, die sich nicht wehren können", weiß Beneder aus seiner Berufserfahrung.
Ende 2013 fand sich die Weinviertler KPÖ. Ohne breite Strukturen und großem Budget sind die Kandidaten auf allen Ebenen gefragt. Vom Interview bis zum Plakatieren. Kepplinger scherzt: "Wahlkampf ist eine sportliche Herausforderung."
ZUR PERSON
Paul Beneder
Sozialpädagoge
lebt in Langenzersdorf
geschieden, 3 Kinder
Christoph Kepplinger
Deutsch-Trainer
lebt in Laa
verheiratet, 1 Kind
Gerhard Schimon
IT-Spezialist
lebt in Fischamend
in Lebensgemeinschaft, 3 Kinder
Alexandra Benedik
Betriebswirtin
lebt in Hohenau
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