Quirin - in den Fängen der Metapedia
HARINGSEE (rm). Lange zeigte Gudrun Quirin, Gemeinderätin aus Haringsee, Geduld, aber jetzt reicht es ihr endgültig. Die rechtsextreme schwedische Online-Enzyklopädie „Metapedia“, verbreitete die Nachricht, sie sei eine Aktivistin der gewalttätigen Gruppierung „Antifa“ und sei für „islamische Massenzuwanderung“. Weiters behauptete das Medium, sie spreche sich für „Überfremdung und Umvolkung“ aus. Dazu wurden aus Facebook entnommene Fotos, zum Teil aus einer Halloweenveranstaltung auf die Seite gestellt, die Quirin auf unsägliche Weise darstellen. „Das alles tangierte mich nicht besonders – ich halte das aus“, meint die Mandatarin, die auch als Landtagskandidatin für die SP antrat. Aufmerksam wurde sie erst, als ein blauer Pressesprecher einen Beitrag von Metapedia teilte, sie dann auch ihre Seite entdeckte und feststellen musste, dass persönliche Daten und die Familie miteinbezogen worden waren. „Dass hier erwähnt wurde, ich sei Mutter von fünf Kindern und sogar deren Alter, das kann ich nicht dulden“ empört sie sich. „Wo bleibt da der Datenschutz?“
Begonnen habe alles bereits 2015 bei der großen Syrienflüchtlingswelle. Es habe Probleme mit blauen Lokalpolitikern gegeben wegen ihres Einsatzes für eine menschenwürdige Behandlung für Migranten. Die FP habe eine Demonstration gegen die von der Stadt Marchegg aufgestellten Container organisiert, Quirin eine Gegendemonstration. Als unerwünschte Besucher gesellten sich Mitglieder der „Antifa“ zu den Freiheitlichen. Beim Versuch, die gewaltbereiten Gesellen zu separieren wurde sie fotografiert und auch dieses Foto mit der ungeheuerlichen Behauptung, sie sei ein Mitglied der „Antifa“, ins Netz gestellt. Überdies hetze sie gegen hehre Burschenschaften.
Aus diesem Grund und vor allem, weil ihre Familie mit in diesen Sumpf gezogen wurde und wird, folgt nun in Zusammenarbeit mit der Bundes-SPÖ eine Klage. Dadurch sollen auch andere geschützt werden. Ziel ist es, dass diese Seite in Österreich nicht mehr aufrufbar ist.
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