Bezirksvorstehung Hernals
Alice Seidl stellt sich politischer Veranwortung
- Bezirksvorsteher Peter Jagsch, Vorgängerin Ilse Pfeffer und Bezirksvorsteher-Stellvertreterin Alice Seidl (v.l.).
- Foto: Max Spitzauer
- hochgeladen von Michael Payer
Die 29-jährige Alice Seidl will als Bezirksvorsteher-Stellvertreterin in Hernals als Problemlöserin agieren.
WIEN/HERNALS. Nachdem sich Ilse Pfeffer (SPÖ) nach 20 jahren als Bezirksvorsteherin in die Pension verabschiedet hat, übernimmt Nachfolger Peter Jagsch als Bezirkschef. Als Stellvertreterin wurde Alice Seidl einstimmig gewählt. Im großen Interview spricht die Bezirkspolitikerin über ihr Amtsverständnis, Karriere und Zukunftsaussichten für den 17. Bezirk.
Was bedeutet Politik für Sie?
ALICE SEIDL: Man kann es gut mit einem Satz zusammenfassen: ein gutes Leben für alle. Ziel muss sein, eine Gesellschaft anzustreben, in der man gut leben kann. Das ist auch Bezirkspolitik. Wenn wir Bäume pflanzen, wollen wir den öffentlichen Raum schöner machen. Für Menschen, die nicht in der Nähe von Grünflächen wohnen.
Ihre Wahl zur BV-Stellvertreterin ist kein Zufall, oder?
Ich bin seit 2015 Bezirksrätin, leite die Sozialkommission und konnte in den letzten Jahren viel lernen. Ich bin froh, dass ich es machen darf.
Was kann man als BV-Stellvertreterin bewirken?
Man muss ansprechbar und anwesend sein. Es gibt sehr viel auf der persönlichen Ebene. Die Kernaufgabe von Bezirkspolitik ist es, Probleme zu lösen.
- Alice Seidl (SPÖ) ist die neue Bezirksvorsteher-Stellvertreterin in Hernals.
- Foto: Markus Sibrawa
- hochgeladen von Michael Payer
Wo in Hernals liegen in Zukunft die großen Themen?
Unser großes Thema ist die U5. Es ist ein Erfolg, dass die Station bis zur S-Bahn geht. Der 43er muss aber trotzdem bestehen bleiben. Eine U-Bahnbaustelle ist eine große Herausforderung. Es wird darauf ankommen, wie wir das gestalten. Es wird um die Ausgänge und den Platz dazwischen gehen. Wir wollen mehr Grün und die großen Platanen am Elterleinplatz sollen erhalten bleiben. Die fußläufigen Verbindungen stehen ebenfalls im Fokus. Das muss so gestaltet werden, dass die Verkehrssicherheit gewährleistet ist.
2020 haben Sie gesagt: "Die Aufgabe von Politik ist es, Ungleichheiten auszugleichen." Wie viel Ungleichheit gibt es in Hernals?
Die Frage ist, wie viel Ungleichheit gibt es in Österreich? Es wird noch prekärer, wenn man aktuell zum Beispiel die steigenden Heizkosten ansieht. Das ist für kleine Einkommen kaum zu bewältigen. Das sind Dinge, die sich sehr durchschlagen bei den Menschen. Wir schauen, dass wir im Bezirk helfen, wo wir es können. Zum Beispiel mit der Ferienbetreuung im Bezirk. Wir haben auch das Hernalser Ferienspiel, wo alle Angebote kostenlos sind. Wie viel Spaß ein Kind haben kann, darf keine Frage der Geldbörse sein.
Mit wem wollen Sie in Zukunft im Bezirk zusammenarbeiten?
Wir als SPÖ haben das immer lösungsorientiert gesehen. Wir arbeiten immer themen- und projektspezifisch. Die Bezirksebene ist eine andere Welt als die Bundesebene. Im Bund wären mir die Grünen am liebsten. Aber wenn ich sehe, was sie daraus machen, dann wieder nicht. Im Bezirk sind die Neos unheimlich konstruktiv. Auf Bundesebene würde ich sie nie wählen. Das muss man auseinanderhalten.
- Bürgermeister Michael Ludwig verabschiedete Ilse Pfeffer im Rathaus. Peter Jagsch und Alice Seidl (v.l.) wurden neu angelobt.
- Foto: Max Spitzauer
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Streben Sie eine politische Karriere an?
Es war nie mein selbstgesetztes Ziel, eine politische Karriere zu machen. Man muss Verantwortung übernehmen, wenn man sich bereit dazu fühlt. Kritisieren und nicht Verantwortung zu übernehmen, war nie mein Weg. Ich habe aber kein bestimmtes Ziel – mir ist wichtig, dass ich Dinge umsetzen und an Projekten mitarbeiten kann und zu sehen, dass sie umgesetzt werden.
Ihr Name Alice bedeutet so viel wie „von edlem Wesen", "von edler Gestalt". Eine letzte Frage: Wie edel ist Politik heutzutage?
Es gibt niemals nur die eine Politik. Wenn ich Nachrichten schaue und Sebastian Kurz und Thomas Schmidt und die Chats dazu sehe, dann könnte mir diese Politik ferner nicht sein. Man muss differenzieren, wer für wen Politik macht. Manche machen das eben für sich selbst.
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