Haus Feldgasse: Bezirk ist gegen Verkauf
(hh) In der Josefstadt gehen die Wogen hoch. Der Anlass: Das denkmalgeschützte Amtsgebäude in der Feldgasse 9, zur Zeit Sitz der Hygienisch-bakteriologischen Untersuchungsanstalt, soll an einen privaten Investor um rund 2,1 Millionen Euro verkauft werden. Viel zu billig sagt Bezirkschefin Veronika Mickel-Göttfert (ÖVP). Die schwarze Frontfrau hätte andere Pläne für das neobarocke Architekturjuwel. "Es ist unverständlich, warum dieses Gebäude nicht für leistbare Wohnangebote und Einrichtungen für Kinder genutz wird", sagt Mickel. Die Anlage mit der Netto-Nutzfläche von 1.226m2 und einer Grünfläche von 722m2 wurde 1892 vom berühmten Wiener Architektenduo Fellner & Helmer errichtet. Die beiden Genies haben rund 50 Theaterbauten und mehr als 200 Gebäude realisiert. Darunter das Stadttheater, die Unisternwarte im Türkenschanzpark oder eben das Maria-Theresia-Frauen-Hospital in der Feldgasse 9. "Mit dem Verkauf geht auch wichtiges Kulturgut verloren", erklärt Mickel. Im Büro vom Wohnbaustadtrat Ludwig (SPÖ) teilt man Mickels Meinung nicht. "Der Bau ist in keinem gutem Zustand. Die Kosten für eine Sanierung im Sinne eines geförderten Wohnbaus wären hier zu hoch." Statt selber zu bauen, tauscht die Stadt die Anlage mit einem Privatinvestor gegen ein frei werdendes Grundstück. In der Theodor-Sickel-Gasse im 10. Bezirk sollen geförderte Wohnungen entstehen. Der Verkaufspreis von 2,1 Millionen Euro wurde laut Büro Ludwig von einem beeideten Gutachter festgelegt.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
1 Kommentar
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.