Sportklub will nach Hause
Mögliches Ende einer unendlichen Geschichte
Der Wiener Sportklub führt Gespräche mit dem Sport-Club über eine Rückführung der seit 2002 abgespaltenen Fußballsektion, die nun realistischer denn je erscheint.
„Ich fasse es nicht, wie geil!“, „olé, olé! freut mich wahnsinnig!“ und ein einfaches „Danke“ – das Fanforum des Wiener Sportklubs (WSK) überschlägt sich vor Euphorie. Grund dafür ist eine sensationelle Meldung, die viele nicht mehr für möglich hielten: die Rückführung des WSK in den Wiener Sport-Club (WSC).
Prozess eingeleitet
Tatsächlich konnten sich die Präsidien beider Vereine auf eine Vorgangsweise für eine zukünftige Rückführung der 2001 abgetrennten Fußballsektion einigen. Aber: Auch wenn die Euphorie bei den Fans groß ist, die von vielen herbeigesehnte „Heimkehr“ des WSK ist noch nicht unter Dach und Fach. Der Prozess dafür aber sei eingeleitet und die ersten Weichen gestellt, bestätigen Vertreter beider Seiten gegenüber der bz.
„Keine Zeit zu verlieren“
Es gäbe eine erste Annäherung, vollbracht sei die Rückführung aber noch nicht, sagt WSK-Präsident Udo Huber, der sich aber zuversichtlich gibt. Gleichzeitig seien aber noch sehr viele administrative Fragen zu lösen, von Sponsor- bis zu Pachtverträgen. Huber hofft aber, dass es noch bis zum Sommer eine Entscheidung geben könnte. „Wir haben keine Zeit zu verlieren.“ Der Wille sei auf beiden Seiten deutlich zu erkennen.
Die zentrale Frage bei der Rückführung ist die wirtschaftliche Prüfung, sagen Vertreter beider Seiten. Auch für den WSC sei das das wichtigste Thema, heißt es von Seiten des Traditionsvereins, der ebenso bestätigt, dass ernsthafte Gespräche geführt werden. Wenn die Prüfung über die wirtschaftliche Gebarung des WSK positiv abgeschlossen werde, dann sei eine Rückführung tatsächlich möglich. Wann und wie das von statten geht, sei derzeit noch nicht abschließend zu sagen. Im Vordergrund stehe aber, die Fehler aus der Vergangenheit nicht mehr zu wiederholen.
„Licht am Ende des Tunnels“
Dass der WSK nun seine Bücher offen legt, ist der erste Schritt für eine Rückführung, die schon seit langem immer wieder diskutiert wurde, letztendlich aber stets gescheitert ist. 2002 spaltete sich die Fußballabteilung des 1883 gegründeten Vereins nach langjährigen finanziellen Schwierigkeiten ab. Mehrere Versuche einer erneuten Zusammenführung waren seitdem nie erfolgreich. Nun aber keimt bei den Fans Hoffnung auf: „Es gab noch nie so viel Licht am Ende des Tunnels wie heute“, sagt Huber.
Infobox:
Der Wiener Sport-Club wurde 1883 gegründet, die bekannteste Sektion der Fußballer ist seit 1907 aktiv und wurde in seiner langen Geschichte dreimal Österreichischer Meister und einmal Cupsieger. In den 1990er Jahren schlitterte der Verein zwei mal in dem Konkurs, was 2002 zur Abspaltung der Fußballabteilung führte, die seitdem als eigenständiger Verein unter dem Namen Wiener Sportklub in der Regionalliga Ost spielt (mit einem einjährigen Intermezzo 2003 in der Erste Liga). Seit einiger Zeit gibt es Diskussionen über eine mögliche Rückführung in den WSC, die auch von vielen Fans gefordert und vorangetrieben wurde.
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