Morgenrot

Hernalser Geschäft will unsere Bauern wieder fair entlohnen

Ein Grätzlshop, der auf die Produzenten und Produzentinnen sowie Bauern acht gibt. Genau so ein Konzept wird bald in Hernals Fuß fassen. Die Türen des ersten Shops der Genossenschaft Morgenrot, die nachhaltige und regionale Produkte anbietet, eröffnet Ende Mai.

WIEN/HERNALS. "Das Ziel ist es, im großen Stil die regenerative Landwirtschaft in Österreich zu fördern. Industrielle Landwirtschaft macht unser Land kaputt und wir brauchen eindeutig andere Ansätze." So beginnt das Gespräch mit Martin Gerstl, Vorstand der Genossenschaft Morgenrot. 

Plan der Genossenschaft mit Sitz in der Brigittenau ist es, nachhaltige, regionale und saisonale Produkte an den Mann oder die Frau in Wien zu bringen. Damit das gelingt, müssen laut Gerstl die Bauern und Produzenten sowie Produzentinnen wieder angemessen entlohnt werden, was in den meisten Supermarktketten oft nicht der Fall ist.

Das Ziel ist, dass die Landwirte und Landwirtinnen durch den Verkauf ihrer Produkte bei Morgenrot rund 60 Prozent des Einkaufswertes erhalten, so das Statement der beiden Vorstände Gerstel mit Maria Kaufmann.

Erster Standort in Hernals

Momentan macht sich Morgenrot voller Tatendrang an die Umsetzung ihrer Idee. Fixiert ist bereits der Standort des ersten "Morgenrot Ladens" in Hernals. Am Dornerplatz 6 wurde von der Genossenschaft ein rund 300 Quadratmeter großer Shop erstanden.

Erhalten sollen die Kunden alle Produkte des täglichen Bedarfs. Konkret heißt das verschiedene Obst und Gemüsesorten, Backwaren, Molkereiprodukte aber auch Toilettenartikel werden in den Regalen bereitstehen. "Bei uns wird es alles geben, was man zum Leben braucht. Wir werden rund 2.000 Artikel, also gut ein Fünftel eines normalen Supermarktes anbieten", so Gerstel.

Großer Wert wird auf saisonale Produkte gelegt. "Tomaten im Winter kommen meist von weit weg und schmecken oft nach nichts. Wir wollen den Wienern zeigen, dass es auch anders geht. Wir sind davon überzeugt, dass das Konzept gut angenommen wird", teilt Gerstl mit. 

Weniger Verschwendung

Was es im Morgenrot Laden nicht geben wird, ist eine Bedientheke. Fleisch wird nur auf Vorbestellung erhältlich sein. „Durch diese Maßnahmen soll Verschwendung eingedämmt und die Arbeit des Personals optimiert werden", erklärt uns Gerstel.

Die offizielle Eröffnung des Geschäftes in Hernals ist im September angesetzt. Bis dahin will man rund 70 Produzentinnen und Produzenten, Lieferantinnen und Lieferanten sowie Bauern erreicht haben, die Produkte bereitstellen. Ab Herbst wird jeder im Hernalser Shop einkaufen können, egal ob Mitglied oder nicht. Schon mit Ende Mai werden jedoch vorerst die Mitglieder in den Genuss der ersten Produkte kommen.

"Um zu zeigen, wie es sein wird, können Mitglieder Produkte bereits vorbestellen und sie am Freitag oder Samstag bei uns am Dornerplatz abholen", erzählt der Vorstand. Trotz des Konzeptes der Genossenschaft wird der regionale Laden professionelles Personal anstellen, denn für die Vorstände ist klar: "Bei uns muss keiner mitarbeiten.“ 

Für jeden leistbar sein

Im Gespräch mit Martin Gerstl wird auch die Preisthematik angeschnitten. Der Vorstand meint, dass man die Preise der Produkte mit Preisen herkömmlicher Bioprodukte im Supermarkt gleichsetzen könne, mit wenigen Ausreißern: "Unser Ziel ist nur dann erreicht, wenn wir für nahezu jeden Wiener leistbar sind".

Um das Ziel zu erreichen, läuft momentan eine Crowdfunding-Kampagne. Insgesamt will die Genossenschaft 200.000 Euro erreichen, um eine Eröffnung nach ihren Vorstellungen zu garantieren. Auch die Genossenschaftsbeiträge von einmalig 300 Euro helfen der Eröffnung bei.

Zur Sache:
Der "Morgenrot Laden" befindet sich in am Dornerplatz 6. Geöffnet hat der nachhaltige Shop ab Ende Mai: Freitag von 15 bis 17 Uhr und Samstag von 10 bis 12 Uhr, vorerst nur für Mitglieder.

Das könnte dich auch interessieren: