Sportklub: Stadionumbau ist nach wie vor ungewiss
Wie es mit dem Sportclub-Platz weitergehen soll, steht noch nicht fest. Was aber fix is: Ende Mai wird beim Ute-Bock-Cup in der Alszeile für den guten Zweck gekickt. 150 Freiwillige sind dafür im Einsatz.
HERNALS. Der Wiener Sportclub-Platz steht für eine seit dem Jahr 1904 bestehende Fußballtradition. Darüber hinaus ist er ein Ort des sozialen Engagements. Am Sonntag, den 28. Mai, wird dort der Ute Bock Cup in die neunte Runde gehen. Ab 10 Uhr morgens werden zahlreiche Hobbyteams gegeneinander antreten, um Geld für flüchtlingspolitische Projekte zu sammeln.
Doch ob der Cup auch in den nächsten Jahren hier stattfinden wird können, steht noch offen. Denn auch nach jahrelangen Gespräche zwischen dem Verein, dem Bezirk und dem Magistrat ist die Sanierung des Traditionsplatzes noch nicht restlos geklärt. Kaum scheint eine Lösung gefunden, betritt ein neues Problem die Spielfläche. So forcierte die Stadt Wien ursprünglich die Idee, anstelle der Heimtribüne, der sogenannten "Friedhofstribüne", Wohnungen bauen zu lassen. Das lehnten viele Fans ab.
Im Juni 2016 hatte der Wiener Sportklub gute Nachrichten: Ein Sanierungskonzept sei gefunden. Rasen und Ausstattung würden bundesligatauglich gemacht, die Finanzierung der Sanierung der Haupttribüne sei gesichert. Darüber habe man sich mit dem Sportamt der Stadt Wien geeinigt.
Neue Probleme
Doch knapp ein Jahr später steht der Beginn des Projektes wieder in den Sternen. Der Grund: Die Wiener Baupolizei hält die Baumaßnahmen für einen Neubau und nicht für eine Sanierung. Für einen Neubau müsste der Wiener Sportklub aber entweder Parkplätze schaffen oder eine Ausgleichsabgabe leisten. Diese scheint sich der Verein aber nicht leisten zu können. Somit liegt wieder alles auf Eis.
Kicken für Flüchtlinge
Kicken für Flüchtlinge
Dass der Platz eine über den regulären Fußballbetrieb hinausgehende Bedeutung für das Grätzel hat, lässt sich an dem Engagement für den Ute Bock Cup ablesen. "150 ehrenamtliche Helfer waren vergangenes Jahr im Einsatz. Die Organisation und die Durchführung des Cups werden ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen", so Jakob Fessl vom Organisationsteam für den Ute Bock Cup.
Neben dem von 32 Teams ausgetragenen Turnier wird es heuer Live-Musik von Clara Luzia, Reggae Broadcast und anderen geben. Für kleine Gäste wird ein Kinderzelt aufgebaut. An zahlreichen Ständen werden kulinarische Leckerbissen gereicht.
"In Absprache mit unserer Namensgeberin Ute Bock wird der Reinerlös an drei Initiativen gehen", so Fessl. "An die Deserteurs- und Flüchtlingsberatung, den Verein ‚Flucht nach Vorn' und die ‚Queer Base'."
Der Eintritt ist frei. "Wir laden alle ein, vorbeizukommen, die Atmosphäre zu genießen und ein Zeichen für ein friedliches Miteinander ohne Ausgrenzung zu setzen", sagt Fessl.
Am Cuptag werden auch Sach- und Geldspenden entgegengenommen. "Gesucht werden gebrauchte und hallentaugliche Sportschuhe, Trikots und Hosen. Sie können beim Info-Pavillon vorbeigebracht werden." Eine Geldspendenbox steht am Eingang zum Sportclub-Platz.
Zur Sache:
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.