Demenzfreundliches Hietzing
Besuche helfen der Erinnerung
Demenz ist eine weit verbreitete Krankheit, die sowohl die Betroffenen als auch deren Angehörige vor große Herausforderungen stellt.
HIETZING. Im 13. Bezirk, genauer gesagt im Kardinal-König-Haus, ist man sich dieser Problematik seit Langem bewusst. "Wir möchten Barrieren im Kopf beseitigen und Vorurteile abbauen. Menschen mit Vergesslichkeit oder Demenz wollen und sollen in ihrem Umfeld möglichst normal leben können. Ein respektvolles Miteinander hilft dabei", so Petra Rösler, die Koordinatorin der Initiative "Miteinander im demenzfreundlichen Hietzing".
Seminare und Vorträge zu diesem Thema sollen Betroffene dabei unterstützen, mit der Situation umgehen zu können. Am Donnerstag, 26. September, fand zum Beispiel bei "Momentum" am Hietzinger Kai 133 ein Vortrag zum Thema "Wie gestalte ich mein Zuhause sicher und praktisch fürs Alter?" statt.
Neues Projekt
Unter dem Motto "Erinnerungsbesuche für Menschen in Hietzing" haben Petra Rösler und Heinrich Pesendorfer, der auch in der Sterbebegleitung der Caritas gearbeitet hat, eine Initiative ins Leben gerufen, die demente Personen vor dem Vergessen bewahren soll. "Aufgrund des Krankheitsbildes werden diese Menschen oft gemieden", weiß Heinrich Pesendorfer. Die Besuche in ihrer gewohnten Umgebung und die Gespräche sollen dem entgegenwirken. "Bei unseren Besuchen geht es um die Erinnerung. So gibt es etwa eine demente Dame, die einmal den Dalai Lama getroffen hat. Daran erinnert sie sich noch und davon erzählt sie gerne. Da hat alleine schon das Zuhören eine therapeutische Wirkung", berichtet Petra Rösler.
Niemand wird alleine gelassen
In den Dienst an der guten Sache haben sich honorige Herren aus dem Bezirk gestellt. "Es ist wichtig, dass man den Besuchern vertrauen kann", erklärt Heinrich Pesendorfer. Neben ihm zählen zu den Besuchern auch Bezirksrat Klaus Daubeck (ÖVP), Kardinal-König-Haus-Direktor Friedrich Prassl und der Direktor der VHS Hietzing, Robert Streibel, der seine Motivation so erklärt: "Ich weiß, wie bedeutend es für ältere Menschen ist, ernst genommen zu werden und jemanden zu haben, der zuhört. Es ist eine Freude für mich, wenn man einen Menschen, den man nicht kennt, besucht und innerhalb kürzester Zeit seine Lebensthemen findet."
Ein Projekt, das nicht nur den Betroffenen hilft, sondern auch deren Angehörige unterstützt, mit der oft schwierigen Situation zurechtzukommen. Dazu Petra Rösler: "Mein Traum ist es, dass niemand mit Demenz alleine gelassen und vergessen wird."
Zur Sache:
Erinnerungsbesuche
Petra Rösler
01/804 75 93 607
E-Mail: demenz13@kardinal-koenig-haus.at
www.demenzfreundlich.at/1130
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