Hietzing
Die Altgasse soll zur "verkehrsberuhigten Wohlfühloase" werden
In Hietzing wurden die Pläne zur Umgestaltung der Altgasse präsentiert. Grüner und verkehrsberuhigter soll die Gasse im Zentrum des Bezirks werden. Im Herbst ist der Beginn der Arbeiten geplant.
WIEN/HIETZING. Seit Jahren wird eine Umgestaltung der Altgasse gefordert und rege diskutiert. Am Mittwoch, 8. März, wurden endlich die Pläne einer umfassenden Sanierung und Neugestaltung in einer Mitteilung präsentiert. Unter dem Motto „Raus aus dem Asphalt“ soll die Gasse im Herzen Hietzings entsiegelt, begrünt und gekühlt werden. Zudem sollen künftig verbreiterte und gepflasterte Gehsteige die Gasse aufwerten.
„Die Altgasse ist ein tolles Beispiel für die klimafitte Nachnutzung von neugewonnen Flächen im Zuge der Parkpickerl-Erweiterung. Blech und Asphalt machen hier Platz für Bäume und Beete. Das ist gut fürs Klima, gut für die Geschäfte und ein großer Zugewinn an Lebensqualität für die Hietzingerinnen und Hietzinger“, ist Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) überzeugt.
Ein Ort zum Leben, Arbeiten und Verweilen
Nun folgen die Umsetzungsplanungen der Dienststellen. Im Herbst dieses Jahres ist der Beginn der Umgestaltungsarbeiten geplant, informiert Bezirkschefin Silke Kobald (ÖVP). "Wir schaffen gemeinsam eine ansprechende Ausgestaltung mit einladenden Aufenthaltsbereichen, Wasser, Bänken, Bäumen und Begrünungsmaßnahmen." Die Altgasse werde zu einem noch besseren Ort "zum Leben, Arbeiten und Verweilen."
Die Altgasse ist die älteste Gasse im 13. Bezirk und rund 320 Meter lang. Über 30 gut frequentierte Erdgeschossgeschäfte und mehrere Arztpraxen und Ordinationen befinden sich dort. Durch die Umgestaltung sollen ideale Rahmenbedingungen für einladende Einkaufsbummel im Zentrum des Bezirks entstehen. Auch der beliebte samstägliche Bauernmarkt soll davon profitieren.
Neue Bäume und Grün an den Häusern
Hietzinger Gewerbetreibende sowie Anrainerinnen und Anrainer konnten sich im vergangenen Herbst in einem breit angelegten Bürgerbeteiligungsverfahren einbringen. Daraus entstand ein Gestaltungskonzept mit Wünschen, Anregungen und Ideen, das in die Planungen zur Umgestaltung einfließt. Viel Wert bei den Planungen soll unter anderem auf den Erhalt des historischen Erscheinungsbildes gelegt werden.
Ziel der Neugestaltung ist eine "verkehrsberuhigte Wohlfühloase", heißt es in der Mitteilung. Knapp 20 neue Bäume, zusätzliche Begrünung und viel Kühlung werden darin angekündigt. Zahlreiche Staudenbeete und Hochstammsträucher, die entlang der Begegnungszone vorgesehen sind, sorgen dabei für ein angenehmes Mikroklima. Zudem ist eine Begrünung direkt vor und an den Häusern mit Gräsern, Stauden und Kletterpflanzen vorgesehen.
Begegnungszone mit hellem Pflaster
Die neue Straßengestaltung sieht eine Begegnungszone vor. Die starre Trennung von Fahrbahn und Gehsteigen wird durch eine Niveauannäherung aufgebrochen. Der sich im Sommer aufheizende dunkle Asphalt soll einer hellen Pflasterung weichen. Diese reduziert die Hitzeentwicklung und ermöglicht das Versickern von Niederschlagswasser samt Kühlungseffekt durch anschließender Verdunstung.
Die Nutzung der Altgasse als Durchzugsstraße wird durch neue Einbahnführungen eingedämmt. Radfahren in beide Richtungen soll jedoch möglich sein, neue Radabstellanlagen ergänzen die Planungen.
Grätzlzentrum und kühles Nass
Vielfältig nutzbare Aufenthaltsflächen ohne Konsumzwang sollen zum Verweilen für Begegnung, Spiel und Bewegung einladen. In der gesamten Gasse sind mit Bäumen beschattete und mit Sitzmöbel ausgestattete Mikrofreiräume geplant. Der derzeitige Kreisverkehr in der Altgasse soll sich in ein lebendiges Grätzlzentrum verwandeln. Dieses soll ein "geselliger Ort" werden und Raum für Veranstaltungen und den Bauernmarkt bieten.
Ebenso soll künftig ein Brunnen für kühles Nass und Erfrischung sorgen. Weitere Wasserquellen werden in den Planungen angedacht. Mehr Informationen zu den Ergebnissen des Bürgerdialogs gibt es hier
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