Lesen ist hip: Zulauf bei den Büchereien Wien

- Das Angebot in den Wiener Bücherein reicht von Büchern über Konsolenspiele bis zu elektronischen Medien. Die höchste Frequenz herrscht in der Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz.
- Foto: Alois Fischer
- hochgeladen von Maria-Theresia Klenner
Keine Spur von verstaubt und altmodisch: Die Büchereien Wien konnten im vergangenen Jahr dank ihres digitalen Angebots sowie einem umfassenden Service für Schüler einen Zuwachs bei den Neuanmeldungen um 18 Prozent verzeichnen.
WIEN. Mit einer erfreulichen Nachricht warten die Büchereien auf: Im vergangenen Jahr wurden mehr als 41.000 Neuanmeldungen entgegengenommen. Überraschend vor allem das Plus der Neukunden bei Jugendlichen: 2016 gab es eine Steigerung von 18 Prozent der jungen Leseratten.
Wie passt das mit der vermeintlich "abgestumpften, lesefaulen und desinteressierten Jugend" zusammen? "Büchereien sind ein Treffpunkt für Schüler. Hier können sie sich auf Referate und die VWA - das ist die verpflichtende vorwissenschaftliche Arbeit der Matura - vorbereiten", erklärt die Leiterin der Büchereien Wien Elke Bazalka. "Jugendliche können hier arbeiten und den Raum gut nutzen."
Hilfe bei der Vorwissenschaftlichen Arbeit
Doch nicht nur die passenden Bücher warten auf die Jugendlichen, sondern auch eine kompetente Beratung der Büchereimitarbeiter. "Wir bieten Recherecheschulungen an und helfen fortlaufend bei der Auswahl der richtigen Bücher für die vorwissenschaftliche Arbeit", so Bazalka. Dieses Service wird nicht nur in der Hauptbücherei am Urban-Loritz-Platz angeboten, sondern auch in den Büchereien bei der Philadelphiabrücke in Meidling, in der Gottschalkgasse in Simmering sowie in der Bücherei Liesing in der Breitenfurter Straße.
50.000 elektronische Medien im Angebot
Nicht nur im Bereich Bildung gehen die Wiener Büchereien mit der Zeit. Wer die Orte der Buchverleihungen als staubig und altmodisch abstempelt, wird mit einem Blick auf die Homepage schnell eines besseren belehrt. Die 39 Standorte sind im digitalen Zeitalter angekommen - ein weiterer Grund für den regen Zulauf.
"Wir bieten Downloads von 50.000 Medien für zwei Wochen an", gibt Bazalka Auskunft über das virtuelle Angebot. Auch hier gibt es eine Steigerung um 14 Prozent: 2016 wurden 535.400 Downloads von eBooks, eAudios und ePapers durchgeführt. Besonders gefragt ist englischsprachige Literatur. Das Service umfasst übrigens keine Filme oder Serien - DVDs müssen nach wie vor physisch ausgeliehen werden.
Kein Rückgang bei Entlehnungen vor Ort
Auch "richtige" Bücher werden nach wie vor vor Ort ausgeborgt. "Die Zahl der physischen Entlehnungen sind konstant, hier gibt es keinen Zuwachs", so Bazalka. Bei den Top 3 der ausgeborgten Schriftsteller handelt es sich um die Britin Jojo Moyes ("Ein ganz neues Leben"), die Krimiautorin Donna Leon ("Tod zwischen den Zeilen") sowie den deutschen Schriftsteller Joachim Meyerhoff ("Ach diese Lücke, diese entsetzliche Lücke").
Interessant: Nicht nur bei den beliebtesten Schriftstellern führen Frauen die Statistik an, sondern auch bei den Lesern. "Wir haben einen sehr hohen Frauenanteil unter den regelmäßigen Nutzern", so Bazalka und beschreibt den typischen Kunden in den virtuellen und physischen Büchereien: "Die Frauen sind zwischen 40 und 60 Jahre alt und greifen oft zu Ratgebern oder Unterhaltungsliteratur." Trotz einem niederschwelligen Angebot zieht es viele Akademiker in die Büchereien. "Unsere Mitglieder sind bildungsaffin. Wer sich nicht für Bücher interessiert, kommt auch nicht in eine Bücherei."
Zur Sache
In Wien gibt es neben der Hauptbücherei am Gürtel im 7. Bezirk noch weitere 38 Standorte. Die meiste Frequenz herrscht in der Hauptbücherei, das Schlusslicht bildet eine 120 Quadratmeter kleine Bücherei im 22. Bezirk, die nur von einer Person betrieben wird.
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