Tiergarten Schönbrunn
Nachwuchs bei den "Schmuggel-Chamäleons" (mit Video)

- Neugierig erkundet der Nguru-Zwergchamäleon-Nachwuchs sein neues Zuhause
- Foto: Daniel Zupanc
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
Im Jänner übergab der Zoll dem Tiergarten Schönbrunn über 70 Chamäleons, die einem Schmuggler am Wiener Flughafen abgenommen wurden. Jetzt gibt es Nachwuchs.
WIEN/HIETZING. Ein Fang der außergewöhnlichen Art gelang Anfang des Jahres den aufmerksamen Zöllnern am Wiener Flughafen. Sie entdeckten über 70 exotische Chamäleons, die dem Schmuggler sofort abgenommen wurden.
Die Reptilien aus Tansania waren in Socken versteckt, dehydriert und voller Parasiten. Damit die Tiere bestens versorgt sind, wurden sie an den Tiergarten Schhönbrunn übergeben, wo sie aufgepäppelt wurden.
Nguru-Zwergchamäleons geschlüpft
Wie gut sich die Tiere dank der professionellen Pflege von den Strapazen erholt haben, wird jetzt einmal mehr deutlich. "Fast jede der zehn Chamäleonarten hat bei uns mittlerweile Eier gelegt. In der Wildbahn sind alle aufgrund von Lebensraumzerstörung und Schmuggel gefährdet. Als erstes sind nun beim Nguru-Zwergchamäleon, das aufgrund seines kleinen Verbreitungsgebietes sogar von der Ausrottung bedroht ist, Jungtiere geschlüpft", berichtet Tiergartendirektor Stephan Hering-Hagenbeck stolz.

- Das West-Usambara-Zweihorn-Chamäleon hat auch bereits Eier gelegt.
- Foto: Daniel Zupanc
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
Ausgewachsene Nguru-Zwergchamäleons sind nur knapp sechs Zentimeter groß. Die winzigen Jungtiere messen beim Schlupf gerade einmal einen Zentimeter. Hinzu kommt ein halber Zentimeter Schwanz.
Eine Herausforderung für Experten
Der Tiergarten Schönbrunn ist bei seltenen, beschlagnahmten Arten stets die erste Anlaufstelle für den Zoll. Die Chamäleons waren aber selbst für die Experten eine Herausforderung.

- Sensation: Das Nguru-Zwergchamäleon wurde noch nie zuvor in einem Zoo gezüchtet.
- Foto: Daniel Zupanc
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
"Diese Chamäleonarten wurden bisher kaum in menschlicher Obhut gehalten. Wir haben mit den wenigen Haltern Kontakt aufgenommen und akribisch recherchiert, um die Ansprüche der Tiere zu erfüllen", so der zoologische Kurator Anton Weissenbacher.

- Auch beim Ost-Usambara-Affenschwanz-Chamäleon wird in Kürze Nachwuchs erwartet.
- Foto: Daniel Zupanc
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
Der Aufwand ist enorm: Ein eigener Raum wurde eingerichtet. Ein Tierpfleger ist den ganzen Tag nur mit der Versorgung der Chamäleons beschäftigt. Das Nguru-Zwergchamäleon wurde noch nie zuvor in einem Zoo gezüchtet.
In Schönbrunn sind in den vergangenen zwei Wochen gleich 12 Jungtiere geschlüpft. Nun hofft man, mit den vorhandenen Tieren und den Nachzuchten Reservepopulationen in menschlicher Obhut aufbauen zu können, um damit der Ausrottung dieser Arten entgegenzuwirken.





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