Bezirksmuseum Hietzing
Weihnachten trägt ihren schönsten Schmuck

- Die Sammlung enthält wunderbare Stücke
- Foto: Berger
- hochgeladen von Ernst Georg Berger
Seit ihrer Kindheit ist Margarete Erler vom Fest der Feste fasziniert. Jetzt hat ihre Sammlung den würdigen Rahmen.
WIEN/HIETZING. "Als ich noch ganz klein war, hat mir meine Großmutter meinen ersten Schmuck geschenkt. Meinen ersten Weihnachtsschmuck", erinnert sich Margarete – "alle nennen mich Gigi" – Erler. Damit begann eine Leidenschaft, die bis heute kein Ende gefunden hat.
Mehrere tausend Christbaumkugeln, Weihnachtsengel und alles, was sonst noch so den Baum und die gute Stube in der stillsten Zeit des Jahres schmückte, hat sie zusammengetragen. Besonders fasziniert ist sie von Weihnachten im Wandel der Zeit.

- Die Sammlung enthält wunderbare Stücke
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Die ersten Weihnachtsbäume in Wien tauchten um 1814 bei Hofe auf und wurden bereits prächtig geschmückt. Das einfache Volk zog bald nach, im Rahmen seiner geringeren finanziellen Möglichkeiten. "Äpfel, Nüsse und allerlei anderes aus der Natur dürfen als erster Christbaumschmuck gelten", erklärt Margarete Erler. Eine Tradition, die übrigens in den schweren Kriegsjahren wieder auflebte. "Auch wenn die Menschen kaum etwas gehabt haben, Weihnachten war gerade in diesen Zeiten als Fest der Hoffnung sehr wichtig."
Weihnachten im Wandel
Das Christfest war stets ein Spiegel seiner Zeit. Je besser es den Menschen ging, desto wertvoller und prächtiger der Schmuck am Baum. So fanden sich in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gar brillantverzierte Zinnsterne und farbenprächtige, mundgeblasene Glaskugeln in den weihnachtlichen Wohnzimmern. "Im Jugendstil ab 1900 war dann aber nur Silber und Weiß en vogue", erklärt Erler und hat auch eine Anekdote in ihrem umfangreichen Wissensschatz. "Sparsame Familenväter, die diesem Trend folgen wollten, ohne Geld auszugeben, wuschen damals einfach die Farben vom alten Schmuck ab."

- Hier ist das ganze Jahr Weihnachten
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Wer jetzt noch mehr über eine der bekanntesten Traditionen erfahren möchte, dem sei ein Besuch bei Antiquitäten Erler in der Altgasse 14 empfohlen. Das Geschäft ist nicht zu übersehen. Kündet doch schon die Auslage von der Leidenschaft ihrer Besitzerin. "Wenn Eltern mit kleinen Kindern mit strahlenden Augen vorm Geschäft stehen bleiben, dann bitte ich sie herein, um ihnen zu zeigen, was es früher an Schönheiten gab." Für Margarete Erler ist alles rund um Weinachten ein "Kulturgut, das erhalten werden muss." Aus diesem Grund ist sie auch gerade dabei, in einem Hinterzimmer ein kleines Museum einzurichten. "Bei mir ist wirklich jeden Tag Weihnachten", sagt sie und meint es nicht im Scherz.

- Das Weihnachtsgeschäft in der Altgasse 14
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Doch nicht nur bei ihr ist ihre Sammlung zu bewundern. "Ich habe mich lange bemüht, diese seltenen Stücke für unser Bezirksmuseum zu sichern", so Direktor Ewald Königstein. Es ist ihm gelungen. Einige hundert Stücke hat die passionierte Sammlerin nun eben diesem verkauft. "Wir sind stolz darauf, dass diese jetzt in Hietzing bleiben."

- Margarete Erler und Ewald Königstein vor einer Weihnachtskrippe, die ihr Geheimnis erst bei einem Besuch im Bezirksmuseum offenbart.
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Jetzt kann man die weihnachtlichen Exponate in einer Sonderausstellung bewundern und das über die Festtage hinaus. "Bei uns dauert Weihnachten sicher noch bis Ende Jänner. Ich wünsche ein frohes Fest."
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