Hietzing
Der Wiener S-Bahn-Ring am Prüfstand der Bezirksparteien

V. l.: Neos-Wien-Klubobfrau Bettina Emmerling, Judith Engel, Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) und SPÖ-Wien-Klubobmann Josef Taucher bei der Präsentation der Ergebnisse der Machbarkeitsstudie.  | Foto: Max Spitzauer
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Die ÖBB-Machbarkeitsstudie zum S-Bahn-Ring ist da. Das Projekt soll demnach als Zwei-Linien-Ring, mit der Station Hütteldorf als wichtiger Knotenpunkt, Sinn machen. Was sagen die Hietzinger Parteien dazu?

WIEN/HIETZING. Der Ringschluss im Wiener Schnellbahnnetz steht schon lange zur Debatte. Aktuell gibt es zwei Hauptstrecken: die S45 zwischen Handelskai und Hütteldorf im Norden sowie die Stammstrecke zwischen Floridsdorf und Meidling. Das "große Ganze" gibt es aber noch nicht. Seit 2012 existiert die Idee, einen S-Bahn-Ring, der den Kernbereich der Stadt umschließt, zu errichten.

Zuletzt wurde von den ÖBB und der Stadt Wien eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die kürzlich präsentiert wurde. Wie sieht das Ergebnis aus und was halten die Fraktionen im 13. Bezirk von dem Vorhaben? Wir haben nachgefragt.

Ring mit "Aber"

Das wichtigste Ergebnis der Studie: Der Ring ist machbar und sinnvoll. Es gibt jedoch ein „Aber“ für all jene, die sich eine durchgängige neue Linie gewünscht hätten. „Wir haben uns intensiv damit beschäftigt, wie ein S-Bahn-Ring zukünftig aussehen könnte. Und wir haben auch untersucht, welche Optionen es gibt und wie realisierbar diese sind“, erläutert Judith Engel von der ÖBB-Infrastruktur AG.

Die Station Hüttelpunkt würde beim Ringschluss wichtiger für Pendlerinnen und Pendler werden.  | Foto: ÖBB/Berwanger
  • Die Station Hüttelpunkt würde beim Ringschluss wichtiger für Pendlerinnen und Pendler werden.
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„Der klare Variantengewinner in unserer Untersuchung ist ein Zwei-Linien-Ring aus S45 und S80 – wobei aber noch ein Lückenschluss zwischen Handelskai und Praterkai durchzuführen ist.“ Die Ein-Ring-Variante würde weniger Vorteile bringen und mehr Infrastruktur benötigen. Dieser Lückenschluss entlang des Handelskais solle durch die Verlängerung der S45 erfolgen. Die Station Hütteldorf soll als wichtige Pendler-Station attraktiver werden. Der "Umsetzungshorizont" sei ab 2032 gegeben.

Das sagen die Hietzinger Parteien

Johanna Sperker, Bezirksparteiobfrau ÖVP Hietzing
"Seitdem das Projekt Verbindungsbahn-neu im Bezirk bekannt ist (seit nunmehr über fünf Jahren), haben wir den Lückenschluss der S-Bahn im Bezirk von Hietzing hin zur Vorortlinie über Hütteldorf gefordert. Da macht absolut Sinn, dafür gibt es viele Stimmen in der Bevölkerung. Bisher hatten die ÖBB eine negative Haltung und auch jetzt zeigt sich, dass diese Lücke nicht geschlossen wird, sondern weiterhin in Hütteldorf umgestiegen werden muss. Eine vertane Chance für den Westen Wiens, wie wir finden."

Katharina Mayer-Egerer, Klubvorsitzende SPÖ Hietzing
„Der Ausbau der Öffis ist für uns immer ein wichtiges Thema. Daher haben wir zur Prüfung eines S-Bahn-Rings bereits in der Vergangenheit Anträge gestellt. Mit dieser Machbarkeitsstudie wird die Stellung der S-Bahn in Wien und natürlich auch der Verbindungsbahn weiter gestärkt. Es freut mich besonders, dass dies auch den Hietzingerinnen und Hietzingern zugutekommt, da für die Realisierung des S-Bahn-Rings der Ausbau der Verbindungsbahn und der 15-Minuten-Takt auf der S80 notwendig sind. Für Hietzing ist natürlich auch die Aufwertung des Bahnhofes Hütteldorf wichtig, da viele Bezirksbewohnerinnen und Bewohner in Hütteldorf in die U4 oder in die Schnellbahn einsteigen bzw. umsteigen."

So soll der S-Bahn-Ring laut den ÖBB mit zwei Linien funktionieren ... | Foto: ÖBB
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Christopher Hetfleisch, Klubobmann Grüne Hietzing
"Wir Hietzinger Grünen freuen uns natürlich immer, wenn die Stadt Verbesserungen im Angebot der Öffentlichen Verkehrsmittel anstrebt. Der nun vorgestellte S-Bahn Ring rund um Wien bringt einige Vorteile, aber auch Nachteile. Aus Hietzinger Sicht ist vor allem die Verbesserung der Taktung der Linie S80 wünschenswert. Diese Linie erfreut vor allem die Speisinger*innen und Lainzer*innen. Speziell durch die geplante Attraktivierung der Verbindungsbahn würden noch viel mehr Hietzinger*innen davon profitieren, weil hier zwei neue Haltestellen (Hietzinger Hauptstraße und Stranzenbergbrücke) entstehen werden. Außerdem wird es relevant sein, dass in Hütteldorf die Züge der S45 und S80 gut aufeinander abgestimmt sind, damit keine langen Wartezeiten für die Nutzer*innen entstehen."

Katharina Kainz, Klubvorsitzende Neos Hietzing
"Neos Hietzing begrüßt, dass die Ergebnisse der Ringschlussstudie kommuniziert werden, wobei wir die Veröffentlichung der gesamten Studie durch die ÖBB vermissen. Die Verlängerung der S45 entlang der Donau bis zum Praterkai mit den zusätzlichen Stationen ist ein toller Erfolg der Stadtregierung. Mit dem ursprünglichen NEOS Wien Vorschlag wäre ein Mehr an Gewinn für Hietzing möglich gewesen. Wir bedauern, dass es diese Anbindung an die Verbindungsbahn in Richtung Penzing und darüber hinaus nicht geben soll - und somit auch keine Station mit Umsteigemöglichkeit zur U4 in Unter St. Veit. Dass der Bedarf in Hietzing für eine Verbindung über den Wienfluss groß ist, belegt die Studie. Für die Nutzung dieses brachliegenden Potentials werden wir uns als NEOS Hietzing stark machen."

... und dies ist eine Visualisierung der Variante über Unter St. Veit. | Foto: FPÖ Hietzing
  • ... und dies ist eine Visualisierung der Variante über Unter St. Veit.
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Georg Heinreichsberger, Bezirksparteiobmann FPÖ Hietzing
"Die präsentierte Machbarkeitsstudie zum S-Bahn-Ring ist für den Westen Wiens eine große Enttäuschung. Die Variante, die S 80 und die S 45 mit einer Station U4 Unter St. Veit zu verbinden und zum Bahnhof Penzing zu führen wurde verworfen. Die Streckenführung soll weiter mit Umstieg über Hütteldorf führen, was für viele nicht nachvollziehbar ist. Warum man für so ein schwaches Projekt, 9 Jahre Planung und 8 Jahre Bauzeit braucht, ist noch unverständlicher. Eine einmalige Chance wurde vertan."

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