Ein Beutelager im Hotelzimmer
43-jährige Tschechin hortete Gewand, Schuhe und Geschirr.
HOLLABRUNN (mr). Am 27. November rief die Filialleiterin der Firma Deichmann die Polizei, weil sie eine Kundin auf frischer Tat, beim Versuch Damenstiefel zu stehlen, ertappt hatte.
Die Frau war keine Unbekannte: Sie war schon öfter stundenlang im Geschäft ohne jemals etwas gekauft zu haben – nach ihren Besuchen fand man immer leere Schuhschachteln.
Warenlager im Hotelzimmer
Da sich die Frau nicht ausweisen konnte, wurde sie von zwei Beamten der PI Hollabrunn in das von ihr gemietete Zimmer des Sporthotels begleitet.
„Das Hotelzimmer machte den Eindruck eines Warenlagers“ berichtete ein Beamter „voll gerammelt mit Gewand, Geschirr und Schuhen. Als wir einen Kasten öffneten, hat sie uns weggestoßen und die darauf ausgesprochene Festnahme durch Schläge, Tritte sowie Spucken und Beißen zu verhindern versucht.“
Beharrliches Leugnen
Den Vorwurf des gewerblichen Diebstahls bestritt die mittel- und einkommenslose Frau, für die die Unschuldsvermutung gilt, vehement: „Alles gekauft“ behauptete sie und ließ den von ihr aufgebotenen Zeugen Mag. Radovan H. (66) bestätigen, ihre Einkäufe gesponsert zu haben.
„Sie waschen offenbar nicht gerne ihre Wäsche“, hielt Richter Martin Bodner der Frau vor. „Im Hotelzimmer fand man 686 Damenslips, 200 T-Shirts und 350 Paar Damensocken, alle von der Firma KIK; außerdem 160 Zahnbürsten sowie 295 Rollen WC-Papier aus dem Bestand des Hollabrunner Sporthotels.“
Verhandlung vertagt
Auch den Vorwurf des Widerstands gegen die Staatsgewalt wies die tschechische Staatsbürgerin zurück: „Die Beamten haben mich attackiert, da habe ich mich verteidigt, das war Selbstverteidigung!“ Zur neuerlichen Ladung nicht erschienener Zeugen wurde die Hauptverhandlung vertagt.
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