Hollabrunn greift rasch ein
Jahndenkmal beschmiert
Das Jahndenkmal in Hollabrunn wurde erneut Opfer von Beschmierungen. Die Sanierung soll schnell von Seiten der Hollabrunner Stadtwerke vorgenommen werden.
HOLLABRUNN (ag). Beim Spazierengehen mit seinen Töchtern entdeckte der Hollabrunner Alexander Rockenbauer das völlig verschandelte Jahndenkmals, in dem auch gefallenen Soldaten des ersten Weltkriegs gedacht wird: "Da sich scheinbar keiner der Pflege dieses Denkmals annimmt, entferne ich regelmäßig gemeinsam mit meinen Kinder Müll und halte das Gestrüpp im Zaum. Wichtig ist, die Bevölkerung zu sensibilisieren und die Augen offen zu halten, denn Denkmäler sollten nicht vernachlässigt werden." In den letzten Jahren kam es zum wiederholten Malezu Sachbeschädigungen in Form von Schmierereien an den Wänden. Höhepunkt ist eine aktuelle Spray-Attacke. Rockenbauer brachte die Entdeckung bei der Polizei zur Anzeige, die Schäden wurden dokumentiert und auch der Bürgermeister informiert.
Kameradschaftsbund zahlt Farbe
Da dieses Bauwerk nicht nur für Alexander Rockenbauer einen hohen historischen Wert besitzt und Vandalismus auf Gefallenendenkmäler besonders schändlich ist, sind diese Vandalenakte umso verwerflicher und er kümmerte sich um das Auftreiben von Spenden für eine Beseitigung der Schäden. Der Österreichische Kameradschaftsbund Stadtverband Hollabrunn unter seinem Obmann Kulturdirektor Alfred Deimbacher erklärt sich daraufhin bereit, für die Sanierung die Kosten für die Farbe zu übernehmen.
Stadtwerke und Maler bekommen Auftrag zur Sanierung
Tags darauf folgte die Stellungnahme der Stadtgemeinde. "Ich habe unsere Mitarbeiter der Stadtwerke angewiesen noch diese Tage die Schmierereien zumindest zu überdecken und in weiterer Folge die Flächen von einem Maler fachmännisch instand setzen zu lassen. Die Kosten dafür werden wir an die Polizei melden", so Stadtamtsdirektor Franz Stockinger, der sich für die Meldung, die Anzeige bei der Polizei und das Angebot vom Kameradschaftsbund herzlich bedankt, er aber in Zeiten der Coronamaßnahmen niemand ersuchen möchte, bei der Entfernung mit anzupacken.
Kontrollfahrten der Polizei
Weiters wird nach Rücksprache mit der Polizei, diese vermehrt bei ihren Kontrollfahrten beim Jahn-Denkmal vorbeifahren und gelegentlich diesen Ort kontrollieren.
Zur Sache
Der Jahntempel wurde vom Hollabrunner Turnverein im Jahre 1928 anlässlich des 150. Geburtstags Friedrich Ludwig Jahns angeregt. Bei dem Tempel handelte es sich ursprünglich um einen Unterstand für die Lagerwache des Hollabrunner Flüchtlingslagers. Da man dieses Bauwerk nach dem Ende des 1. Weltkriegs bzw. der damit verbundenen Auflösung des Flüchtlingslagers nicht mehr benötigte, führte man es einer neuen Bestimmung zu und brachte es von der Gartenstadt an seinen neuen Bestimmungsort, den von den Turnern in 13500 Arbeitsstunden aufgeschütteten Jahnhügel. Um seiner neuen Bestimmung gerecht zu werden, wurde es mit drei Marmortafeln versehen. Die mittlere Tafel enthält ein Bronzerelief von „Turnvater“ Jahn, die linke Tafel gedenkt der im 1. Weltkrieg gefallenen Turner und die rechte, mittlerweile nicht mehr vorhandene Tafel gab über die Errichtung Auskunft. Die Einweihung des Denkmals erfolgte im Jahre 1931.
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