Kein Geld für das Gotteshaus
Frustrierter Pfarrgemeinderat schrieb „als enttäuschter Wähler“ Beschwerdemails an ÖVP-Spitze.
elen Plakate und Transparente nützen nichts, wenn es an der Basis krankt“, schrieb der Finanzbeauftragte des Pfarrgemeinderates von Fahndorf am 17. September ans Ende eines E-Mails, in dem er sich über die ÖVP der Gemeinde Ziersdorf beschwerte, an Vizekanzler Michael Spindelegger, Landeshauptmann Erwin Pröll und NR Eva-Maria Himmelbauer. Grund dafür war eine vorangegangene Gemeindevorstandssitzung in Ziersdorf, bei der die ÖVP-Mehrheit das Ansuchen um einen Zuschuss zur Fahndorfer Kirchenrenovierung abgelehnt hatte. Kamptner zu den Bezirksblättern: „Für die Außenrenovierung unserer Kirche und die noch notwendige Gewölbe-Spange im Inneren des Kirchenschiffes sind rund 28.000 Euro erforderlich. 13.000 Euro haben wir von der Erzdiözese Wien bekommen und einen Teil der noch fehlenden 15.000 haben wir schon durch eine Reihe von Benefizveranstaltungen und viel Eigenleistung hereingebracht. Jetzt haben wir an die Gemeinde einen Antrag auf einen finanziellen Zuschuss gestellt, wobei wir den Betrag offen ließen. Es war uns klar, dass wir nicht den ganzen noch offenen Betrag bekommen, aber wenigstens eine kleine Anerkennung unserer Bemühungen haben wir schon erwartet.“ Daraus wurde aber vorerst nichts. Der Antrag der Fahndorfer auf einen Kostenzuschuss wurde abgelehnt. Bürgermeister Johann Gartner: „Ich habe gesagt, sie sollen zuerst einmal sammeln gehen und dann schauen wir, wie viel noch notwendig ist.“
Genau das will Kamptner aber nicht: „Viele unserer Leute haben ohnehin mitgearbeitet und auch Geld bei den diversen Veranstaltungen für die Renovierung hergegeben, da gehe ich nicht noch einmal von Haus zu Haus schnorren. In die Ziersdorfer Kirche hat die Gemeinde Unmengen hineingebuttert und wir kriegen gar nichts. Dabei ist unsere Kirche das einzige, was man herzeigen kann.“ Endgültig ist aber laut Bürgermeister Gartner die Ablehnung eines Zuschusses nicht, er will nur, dass vorher alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft werden, „dann schauen wir uns das noch einmal an“.
Auf seine drei eingangs erwähnten E-Mails an ÖVP-Spitzen, die Johann Kamptner mit „ein schwer frustrierter und enttäuschter Wähler“ unterzeichnet hat, gab es bis Redaktionsschluss übrigens nur eine einzige Reaktion: Aus dem Büro Pröll kam ein Antwortmail. Darin wollte ein Mitarbeiter des Landeshauptmannes wissen, um welchen Betrag es in dem Beschwerdeschreiben geht. Sonst herrschte in Fahndorf „Funkstille“.
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