Langfinger haben Hochsaison
In NÖ nehmen die Dämmerungseinbrüche stark zu. Im Bezirk gab es gleich drei am 1. Adventwochenende.
(ae). Alle Jahre wieder kommt gegen Jahresende nicht nur die besinnliche Adventzeit, es kommen auch Scharen von Ganoven, häufig organisierte Banden aus östlichen und südöstlichen EU-Staaten, die sich für ihre Einbrüche besonders gern die kurzen Tage aussuchen. Wie ein Blick in die Statistik zeigt, ist das Risiko, Opfer eines Einbrechers zu werden, in den Wintermonaten mehr als doppelt so hoch als im Sommerhalbjahr.
Laut NÖ Kriminalstatistik gab es von Anfang Oktober bis Ende Februar 1.286 Einbrüche in Wohnhäuser, von März bis September waren es „nur“ 579. Die meisten der Herbst- und Wintereinbrüche werden zwischen 17 und 21 Uhr verübt. Auch im Bezirk zeigen schon erste Vorfälle, dass die Diebe wieder aktiv werden: Rund um das erste Adventwochenende registrierte die Polizei drei Eigentumsdelikte. KI Wolfgang Strobl, Kriminaldienstreferent beim Bezirkspolizeikommando Hollabrunn: „Am 29.11. drangen Einbrecher in Kammersdorf durch ein Fenster in ein Wohnhaus ein und stahlen unter anderem eine Münzsammlung. Ebenfalls am 29.11. brachen bisher unbekannte Täter eine Terrassentür bei einem Haus in Hollabrunn auf, die Schadenssumme steht noch nicht fest. Und zwischen dem 25. und dem 29.11. gab es in Magersdorf einen Einbruchsversuch in ein Einfamilienhaus. Die Täter beschädigten eine Tür und ein Fenster, schafften es aber in diesem Fall nicht, ins Haus zu kommen.“ Besonders gefährdet sind nach der NÖ Kriminalstatistik Häuser in Wohnsiedlungen am Rand von Orten oder Städten und besonders auch Häuser in Gemeinden entlang von Transit-routen.
Die steigenden Einbrüche beschäftigen auch die hohe Politik. FPÖ-NR Christian Lausch: „Zur aktuellen Einbruchsserie im Bezirk vergangene Woche passt das Vorhaben von ÖVP und SPÖ, weitere 100 Polizeiinspektionen zu schließen. Daher brachte auch meine Fraktion im Parlament einen Entschließungsantrag gegen solch ein Vorhaben ein. Bei der namentlichen Abstimmung konnte ich nur staunen, wie viel der ÖVP die Sicherheit der Bevölkerung bedeutet. Die schwarze Nationalrätin Eva-Maria Himmelbauer stimmte ebenfalls für die Schließungswelle.“
Tipps der Kripo:
Beim Verlassen des Hauses in einem Zimmer Licht eingeschaltet lassen. Bei längerer Abwesenheit Zeitschaltuhren verwenden und unterschiedliche Schaltzeiten programmieren. Im Außenbereich Bewegungsmelder mit starker Beleuchtung anbringen. Bei längerer Abwesenheit einen Nachbarn ersuchen, die Post aus dem Briefkasten zu nehmen. Auch Schnee räumen, damit das Haus bewohnt aussieht. Keine Leitern, Kisten und Ähnliches, das als Einbruchshilfe dienen könnte, im Garten liegen lassen. Ein gekipptes Fenster ist ein offenes Fenster und ganz leicht zu überwinden. Lüften Sie nur, wenn sie zuhause sind. Nehmen Sie kostenlosen Rat durch die kriminalpolizeiliche Beratung in Anspruch. Tel. 059 133 30 3750, E-Mail: lpd-n-lka-kriminalpraevention@polizei.gv.at
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