Pilger aus Spanien in Sonnberg
Mit dem Pferd vier Jahre unterwegs
Eine unglaubliche Strecke legte ein Pilger von Genua über Spanien nach Österreich in den letzten vier Jahren gemeinsam mit seinem Pferd "Furor" zurück.
SONNBERG. Kaum ihren Augen traute Nadine Fritscher, eine Mitarbeiterin der RegionalMedien Hollabrunn als sie beim Einkaufen in einem Supermarkt in Kirchberg am Wagram am Parkplatz ein Pferd angebunden sah. Wenige Tage später erzählten Freunde der Redakteurin von einem frei laufenden Pferd in Sonnberg. Wir dachten sofort an einen Zusammenhang und machten uns auf die Recherche und fanden tatsächlich jemanden, der uns eine Erklärung dafür gab.
Pilger mit dem Pferd
Bei Toni Zotter aus Sonnberg klopfte eines Tages diese besagte Person mit seinem Pferd und bat um Unterschlupf für eine Nacht, denn er sei Pilger aus Santiago de Compostela. Die beiden unterhielten sich und Toni Zotter erfuhr wirklich unglaubliche Dinge. Der Pilger kommt an und für sich aus Peking, wo er als versteckter Christ mit seiner Familie lebt. Vor vier Jahren kam er nach Genua und begab sich vor 14 Monaten auf die Pilgerreise mit seinem Pferd "Furor" von Genua nach Santiago de Compostela, dann über Frankreich, nach Belgien, Luxemburg und Deutschland über Bayern nach Österreich. Mittlerweile spricht er fünf Sprachen und ging nicht mehr als 20 Kilometer pro Tag, weil sonst das Pferd bocken würde. Aber er ritt nicht auf seinem Schimmel, sondern ging neben ihm her.
Übernachtung im Pfarrheim
Zotter ließ den Pilger im Pfarrheim übernachten, gab ihm Essen, Verpflegung und Wein und stellte ihm den Pilgerstempel der Pfarre aus: "Am meisten freute er sich über einen heißen, starken und guten Kaffee und das Pferd über das saftige Gras im Pfarrheimgarten."
Weiter geht es bis in die Türkei
Gleich am nächsten Morgen ging die Reise weiter nach Brünn, wo er einen Einstellplatz für sein Pferd für vier Wochen hat, um nach vier Jahren wieder nach Peking zu seiner Familie reisen zu können. Er hat vor, ein weiteres Jahr bis in die Türke zu pilgern.
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