Tierdrama in einem Kuhstall

In diesem Kuhstall in Unternalb spielte sich das Tierdrama ab. Nur die Häfte der Tiere konnte die Feuerwehr retten.                             Foto: FF Retz
  • In diesem Kuhstall in Unternalb spielte sich das Tierdrama ab. Nur die Häfte der Tiere konnte die Feuerwehr retten. Foto: FF Retz
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(ae). Zu einem dramatischen Einsatz der Feuerwehren von Unternalb und Retz kam es am 23. März gegen Mittag: 25 Einsatzkräfte der beiden Feuerwehren versuchten mit Atemschutzgeräten aus einem Stall in Unternalb 20 Kühe zu bergen. Nur noch zehn konnten lebend ins Freie gebracht werden, für zehn kam die Hilfe zu spät, sie waren bereits verendet.
Auslöser der Katastrophe war die Arbeit des Hofbesitzers an einer rund zehn Meter vom Stall entfernten Güllegrube. Er rührte in der Jauche die festen Teile auf, dadurch entwich aber hochgiftiger Schwefelwasserstoff, der in den Stall eindrang. Gegen Mittag merkte die Bäuerin, dass im Stall mehrere Kühe zusammengebrochen waren und alarmierte die Feuerwehr. Die Florianis waren noch den ganzen Nachmittag im Einsatz, belüfteten den Stall und halfen die toten Kühe hinauszuschaffen. Bezirksbauernkammer-Obmann Friedrich Schechtner kennt das Problem mit der Gasentwicklung: „In der Gülle setzen sich Feststoffe ab und bilden am Grubenboden eine Schlammschicht. Die muss aufgerührt werden, damit sich eine homogene Masse bildet, die ins Güllefass abgesaugt werden kann. Dabei entsteht das für Mensch und Tier hochgiftige Gas, das allerdings schnell ungefährlich wird, wenn es sich mit Luft mischt. In diesem Fall dürfte der Stall aber nicht gut genug durchlüftet gewesen sein, so dass es zu dem Unglück kam.“ Vor rund zwei Jahren, weiß Schechtner, ist bereits in einer Nachbarortschaft, die schon im Bezirk Horn liegt, ein Landwirt beim Gülle-Aufrühren ums Leben gekommen. „Er hat die Situation auch nicht richtig eingeschätzt.“
Bezirkshauptmann HR Mag. Stefan Grusch meint, dass es zur Gefahr von Güllegas mehr Aufklärung geben sollte: „Wir müssen von Glück reden, dass keine Person zu Schaden gekommen ist. Der Landwirt ist nämlich noch in den Stall gegangen und hat die Fenster geöffnet. Da hat er großes Glück gehabt, dass er wieder herausgekommen ist. Ich meine, die Bauernkammer sollte alle Tierhalter vor den Gefahren der Güllegase eindringlich warnen. Und auch die Bausachverständigen wären gut beraten, was zu tun. Zum Beispiel beim Verbindungskanal zwischen Güllegrube und Stall.“

Zur Sache:
Das in Güllegruben entstehende und beim Hantieren ausströmende Gas besteht aus Schwefelwasserstoff. Und der ist bereits in einer Konzentration von 0,07 % in der Atemluft für Menschen und Tiere tödlich.

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