WEINLESE IM HOLLABRUNNER BEZIRK
Wetter und Trauben sehr gut
Bezirksweit ist eine gute Weinlese zu erwarten, leider haben etliche Winzer Hagelschäden zu beklagen.
BEZIRK (jm). „Das warme und trockene Septemberwetter wirkt sich auf die Zuckergrade im Most und auf die Säurestruktur beim Weißwein extrem gut aus“, erklärt Jungwinzer Georg Toifl aus Kleinhöflein. Während mit der Lese für den Traubensaft und den Sturm allgemein schon Mitte September und mit der Hauptlese am 20. September begonnen wurde, will Georg Topqualitäten möglichst erst Ende Oktober lesen. Dafür müsste die jetzige trockene Wetterlage anhalten.
Alles wird händisch gelesen
Er ist überzeugt, dass ausschließlich durch händisches Lesen eine bessere Qualität erreicht werden kann. Daher hat er Erntehelfer organisiert, von denen je nach Bedarf zwischen acht und 16 eingesetzt werden und von sieben bis 16 Uhr im Weingarten arbeiten. Sein Betrieb hat eine Weinanbaufläche von 24 Hektar.
Zwei Drittel mit Lesemaschine
Josef Diem aus Zellerndorf, Winzer des Jahres, setzt in erster Linie auf die Verarbeitungstemperatur des Traubensaftes, die idealerweise bei 15° C liegen soll. „Wenn wir händisch lesen, dann beginnen wir in der kühlen Zeit zwischen sechs und sieben Uhr und lesen längstens bis 13 Uhr. Dann wird es meistens zu warm für den Most im Tank.“ Er schätzt es daher, dass Traubenvollernter schon um vier Uhr früh beginnen können und so die kühle Zeit optimal genutzt werden kann. Zwei Drittel seiner 13 Hektar Weingärten werden maschinell gelesen. „Der Grüne Veltliner weist heuer, obwohl wir schon knapp ein Drittel ausgedünnt haben, durch den regenreichen August einen starken Behang auf.“ Diems Spezialität ist der „Young Green“, ein Grüner Veltliner, der nicht mehr als 16,5 Klosterneuburger Mostgrade haben soll und daher als „frühe Sorte“ ab Mitte September gelesen wird.
Weinlese mit Wermutstropfen
Das Hagel- und Sturmunwetter Ende Juni hatte im Bereich Ziersdorf - Mailberg eine Spur der Verwüstung hinterlassen. „In der Kernzone müssen Winzer einen Ernteausfall von 100 Prozent hinnehmen, was für die Betroffenen sehr bitter ist“, so Kammerobmann Fritz Schechtner. „Das ist eine Fläche von 300 Hektar, die Weinanbaufläche im Bezirk hat ein Ausmaß von 7.000 Hektar.“ Die Hagelversicherung wird die Winzer zwar zu einem gewissen Teil entschädigen, aber bei den verwüsteten Weingärten wird es im nächsten Jahr noch Folgeschäden geben.
Ein Großteil der Winzer kann mit einer guten Weinernte rechnen. „Das Septemberwetter hat ausgeglichen, was bisher witterungsmäßig im Rückstand lag, sodass die Weinlese zu einem ‚normalen‘ Zeitpunkt beginnt. Traubenentwicklung und Behang sind sogar sehr gut.“
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