Windkraft: Keine große Eile
Dort, wo nach dem neuen NÖ Flächenplan Windparks erlaubt sind, wird nicht überall an Umsetzung gedacht
BEZIRK (ae). Seit die Landesregierung mit dem neuen Raumordnungsplan für Windparks klare Flächen genannt hat, wo in Zukunft noch Windräder gebaut werden dürfen, sind in einigen Gemeinden wie Grabern und Göllersdorf und in einem großen Teil von Hollabrunn die Windparkpläne vom Tisch, weil sie nicht in Eignungszonen liegen.
Keine Aufbruchstimmung
Aber auch in einigen Gemeinden des Bezirks, in denen Windparks errichtet werden dürfen, ist derzeit nichts von Aufbruchstimmung zu hören. „Wir denken derzeit nicht an Windräder. Wir haben genug anderes zu tun“, handelt der Guntersdorfer Bürgermeister Roland Weber das Thema kurz ab.
Und in Nappersdorf-Kammersdorf, wo kurz vor dem verordneten Windradstopp des Landes schon eine Volksbefragung angesetzt war, scheint auch der ursprüngliche Schwung weg zu sein.
„Nach Ablauf der Begutachtungsfrist muss sich der Gemeinderat wieder mit dem Thema Windpark befassen. Erst werden wir schauen, was Hollabrunn macht, dann müssten wir einen neuen Gestattungsvertrag abschließen“, sagt Bürgermeis-ter Herbert Bauer. „Erst danach wissen wir, wie es weitergeht. Es kann auch sein, dass es überhaupt keine Windräder bei uns geben wird.“
Optimismus in Zellerndorf
Wesentlich optimistischer ist man in Zellerndorf, wie Bürgermeister Karl Schwayer sagt: „Bei uns geht es wie geplant weiter. Wir haben ja einen Vertrag mit einer Betreiberfirma, jetzt muss noch die Umweltverträglichkeitsprüfung durchgeführt werden, das müssen wir abwarten.“
Gar keine Freude haben dagegen Naturschützer mit dem vom Land NÖ genehmigten Windpark Nord in den Gemeinden Hardegg, Weitersfeld und Langau. Helmut Salek, Sprecher der Bürgerinitiative Thayatal: „26 bis 31 Kraftwerkstürme, rund 200 Meter hoch, sollen im Waldgebiet neben dem Nationalpark errichtet werden. Wir erleben damit eine ästhetische Zerstörung der Natur. Von den Projektbetreibern und den politischen Entscheidungsträgern wurde offenbar absichtlich übersehen, dass Schutzgebiete wie der Nationalpark Thayatal keine isolierten Einheiten sind.“
Was den Windparkgegnern im Thayatal jetzt noch bleibt, ist die Hoffnung, dass die Windparkpläne bei der anstehenden Umweltverträglichkeitsprüfung (UVB) „zerrupft“ werden.
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